Zell-Gresgen Wenn Kunst in den grenzenlosen Himmel blickt

Gudrun Gehr
Tilo Tscheulin vor seinen Werken. Foto: Gudrun Gehr/Gudrun Gehr

Zur Vernissage der Ausstellung von Tilo Tscheulin lud das Hofgut Leo ein.

Das Hofgut in Gresgen bot sich förmlich für eine Ausstellung des Bildhauers und Malers Tilo Tscheulin an. Nicht lange dauerte es, bis sich der Gastgeber, die Hofgut-Genossenschaft, mit der Kuratorin Cordula Frei und dem Künstler zusammenfanden, um hier dessen Werke in dem einladenden, weiträumigen Garten und dem Veranstaltungssaal auszustellen.

Im Rahmen einer Matinée präsentierte der in Hägelberg lebende Kreative, der sich durch seine Galerie „Kunstprojekt Wasserhüsli“ einen Namen gemacht hat, im Hofgut-Garten sieben Objekte. Diese Objekte sind teilweise bereits bekannt. Umrahmt wurde die Vernissage auf Wunsch von Tscheulin von der Cellistin Bettina Maria Bauer aus Schopfheim. Die Ausstellung fand großes Interesse: Rund 50 Personen fanden den Weg zum Hofgut. Die Cellistin unterhielt die Zuhörer mit Stücken von Johann Sebastian Bach bis zu gegenwärtigen Kompositionen und erhielt Applaus.

Bettina Maria Bauer am Cello. Foto: Gudrun Gehr

Von innen und außen

Der Lyriker und Essayist Wernfried Hübschmann von der Genossenschaft begrüßte die Gäste. Er sagte: „Wir befinden uns hier in einem 250 Jahre alten Saal, hier ist auch die Geschichte zu spüren. Wir wollen diese weiterschreiben.“ Das Haus soll als Begegnungs- und Kunstort im Sinne der Regeneration genutzt werden.

Hübschmann wies auf drei Aspekte der Arbeiten von Tscheulin hin. Es handle sich um das Verhältnis von innen und außen und den Gegensatz von Gewicht und Leichtigkeit. Der dritte Aspekt sei die Körperlichkeit und andererseits die geistige Struktur.

Tilo Tscheulin übernahm das Wort und sagte: „Ich freue mich, hier ausstellen zu dürfen“. Und weiter: „Alle sollen hier positive Vibes mittragen“.

Gespiegelte Landschaft

Die Besucher bewunderten die ausgestellten Werke, die teilweise auch zum Verkauf bereitstanden. Ausgestellt war die Skulptur „Welle 109“ als dreifach verkleinerte „Mutter“ des bekannten „Skulptophons“ aus der Hägelberger Galerie. Die Holzskulptur „Die himmelwärts Blickende“ als weibliches Ursymbol hatte bereits etwas Patina angesetzt, sie wurde von Tscheulin instand gesetzt. Nun blickt sie vom Garten des Hofguts in den grenzenlosen Himmel über Gresgen.

Die Landschaft und der Innenraum des Hofgutes können bei der Ausstellung des Künstlers als Einheit erfahren werden. Tscheulins beeindruckendes Werk „Luna y Sol“ spiegelt die Außenwelt des Hofgutes. In der glänzend polierten Edelstahlkugel wird das Bild zentriert, fixiert und auf den Kopf gestellt. Je nach Blickwinkel ist hier die Anhöhe des Rümmelesbühls, auf der anderen Seite das Gebäude des Hofgutes zu sehen. Im Veranstaltungssaal präsentiert Tscheulin weitere Skulpturen und Gemälde. Seine Lieblingsskulptur ist die Siegesgöttin Nike von Samothrake, die im Louvre in Paris ausgestellt ist, sie zeigt sich in seiner eigenen Bearbeitung.

Schmerz und Liebe

Eine Trilogie aus Naturstein-Findlingen greift das Thema Herz und damit verbundene Emotionen auf. Neben dem „Keltischen Herz“ ist hier sein Werk „But love means pain“ als Neuheit zu sehen, in dem er auf das Spannungsfeld von Schmerz und Liebe hinweist. Im Werk „Phthalo blaues Herz des ältesten Apfelbaums von Hägelberg“ befindet sich der Rest eines uralten Apfelbaumes aus Hägelberg, dessen Stamm über lange Zeit hinweg von Kleinstlebewesen zum Kunstwerk geformt wurde. Auch zahlreiche weitere Werke befinden sich in der Ausstellung, die von der Kuratorin Cordula Frei initiiert wurde.

Die Ausstellung läuft bis zum 15. Mai. Eine Besichtigung ist jeweils samstags und sonntags während der Öffnungszeiten des Hofgut-Cafés zwischen 13 und 18 Uhr möglich.

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