Zell im Wiesental 44 Jahre Narretei gefeiert

Markgräfler Tagblatt
„Melodien aus dem Elsiß“ präsentierte die Kaiser-Family. Foto: Wolfgang Grether Foto: Markgräfler Tagblatt

Kappenabend: Buntes Programm der Adelsberger Fasnächtler

Zell-Adelsberg (wgt). Freitag vor Fasnacht; das ist der Termin für den „Chappeobe“ der Schänzlevogtei Adelsberg. Nach 33 Jahren Altbadische Vogtei Gresgen vor einer Woche folgte das 44. Jubiläum der Narren auf dem adeligen Berg. Standesgemäß führte der Kaiser selbst durch das Programm: Thomas Kaiser verband mit viel Augenzwinkern die Programmpunkte zu einer gelungenen Gesamtnarrenkomposition.

Die zur Tradition gewordenen Figuren des Polizisten, der Hebamme, der Krankenschwester sowie des Nachtwächters und des Schärmuusers sind noch immer der Narrenkern des Programms. Das wurde mit dem Polizeibericht von Raphael Zimmermann gleich zu Beginn deutlich. Sein Revier erstreckt sich weit über den Adelsberg hinaus. So kennt er auch seltsame Einbrüche in der Liebeck und bemerkte trefflich, dass Fritz Kaiser im vorauseilenden Gehorsam schon jetzt die 30er Zone auf dem Adelsberg einhält, obwohl Stadtrat Sprich die noch gar nicht durchgesetzt habe.

Hebamme und Krankenschwester Bernadette und Anna Lederer betrieben ihre Praxis gemeinsam. Die schlafende Vögtin Kathrin Berger konnte beide nicht vom witzigen Tratsch über die kleinen Zipperlein und den Nachwuchs auf dem Adelsberg abhalten. Emanzipiert sind die Damen auf dem Adelsberg; aus dem Nachtwächter wurde mit Stephanie Kummerer eine Nachtwächterin. Der Job hilft ihr, fit zu bleiben, muss sie doch in der Nacht auf dem Trip zum Blauen einige Umwege hinnehmen. Auch die Arbeit des Schärmuusers ging in Frauenhände. Manuela Kiefer-Berger präsentierte ihr Handlungsfeld nicht verstaubt, sondern im Badelook und das mit viel Witz. Regen und Windräder standen nicht in der Kritik, sondern wurden zu Gehilfen in der Jagd nach den Mäusen.

Eigentlich sollte eine Pause das Programm unterbrechen. Das verhinderten gleich zwei Auftritte: die Besucher aus Gresgen zeigten sich auf der Bühne mit dem von Thomas Kaiser gelebten Dresscode an diesem Abend. Hemd, Krawatte und Hose im Prinzip seit 44 Jahren gleich, also schon Tradition, lediglich die Farben variieren geringfügig. Dazu gesellten sich mit Daniel und Gerhard Kummerer sowie David Herden drei Stadtmusiker mit dem Hürusmarsch.

Nach wie vor nachdenklich und schmunzelnd zugleich: Paul Berger mit seiner Betrachtung zu Ungewöhnlichem auf dem Adelsberg. Mit viel Hintersinn betrachteten Thomas und Christoph Berger den #haesch’daeg.

Die Damen der Schänzli-Singers luden zum Mitsummen ein, was dann auch viele im Publikum taten. Bandleader Markus Sturm ließ im Schlusslied 44-Jahre Adelsberger Fasnacht vorbeiziehen. Schöne Erinnerungen wurden wach, viel Applaus und der Ruf nach einer Zugabe waren der Dank für seine Idee.

Den letzten Programmpunkt sagte dann Markus Sturm an. Thomas Kaiser wechselte dafür in die Position des Akteurs. „Melodien us em Elsiß“ präsentierten mit ihm Beate, Franziska, Inge, Elke, Ulla, Philipp und Wulf. Die Texte zu bekannten Melodien wurden in Familienarbeit zusammengetragen. Im Mittelpunkt standen dabei meist die Bewohner aus Gresgen mit dem neuen Bürgermeister Peter Palme.

Gefallen hat der Abend auch dem Präsidium um Peter Mauthe sowie Hürus Kai vo de Sägi. Er wurde besonders herzlich begrüßt und hatte auch ein für die Adelsberger ein passendes Gastgeschenk: einen Besenstiel mit gleich zwei Kehrvorrichtungen. Ein kleiner närrischer Hinweis; ein Schelm, wer dabei an die Innerortstraße im Dorf denkt.

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