Zell im Wiesental Atzenbach will frühzeitige Infos

Markgräfler Tagblatt
Das für eine Flüchtlingsunterbringung ins Auge gefasste Mehrfamilienhaus in Atzenbach wird derzeit saniert. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Flüchtlingsunterbringung: Ortschaftsrat diskutiert das Thema, wobei auch Skepsis spürbar wird

Wie viele Flüchtlinge kommen – und vor allem wer kommt? Genaues ist bislang noch nicht bekannt, dennoch wünschen sich Atzenbachs Ortschaftsräte möglichst schon im Vorfeld Informationen darüber, wer die künftigen neuen Bewohner in ihrem Dorf sein werden.

Zell-Atzenbach (ue). Fakt ist, dass der Stadt Zell sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr Flüchtlingskontingente zugewiesen werden, wie Ortsvorsteher Bernhard Karle in der Ortschaftsratssitzung am Dienstag berichtete. Die Rede ist derzeit von 16 Personen in diesem sowie 17 Personen im kommenden Jahr. Wie diese letztendlich verteilt werden und wie viele davon nach Atzenbach kommen werden, darüber gebe es nach heutigem Kenntnisstand noch keine verbindlichen Auskünfte, erklärte Karle.

Fest steht indes: Atzenbach muss einen Teil dieser Personen, die vom Landkreis den Kommunen zugeteilt werden, aufnehmen. „Wir können uns der Tatsache, dass diese Leute kommen werden, auch nicht verschließen“, sagte der Ortsvorsteher. Auch wenn die Bedenken im Ratsgremium nicht generell gegen Flüchtlinge und Schutzsuchende gerichtet sind, wie von allen Sprechern betont wurde, macht man sich doch gewisse Sorgen. Sind es überwiegend Familien mit Kindern, die ein neues Zuhause suchen, oder handelt es sich mehrheitlich um alleinstehende junge Männer? Während beim Zuzug von Familien kaum Probleme erwartet werden, ist man bei überwiegend jungen Männern schon skeptischer, wie in der Ratsrunde zu hören war.

Vor allem die Tatsache, dass diese auf engstem Raum zusammenleben werden und sich auch untereinander nicht kennen, könnte durchaus zu Konflikten führen, so die geäußerten Befürchtungen. Gewünscht wird aus diesem Grund ein ehrlicher und offener Umgang mit diesem Thema.

Gleichfalls erwartet man in Atzenbach auch die Einbeziehung der Bevölkerung. Aufklärung ist wichtig, da auch aus den Zuhörerreihen Bedenken geäußert wurden. Das vom Zeller Gemeinderat ins Auge gefasste Mehrfamilienhaus (eines der sogenannten „Walliser“-Häuser), das derzeit von seinem Besitzer saniert wird, steht mitten im Dorf. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Grundschule und der Kindergarten, was manchen Eltern doch auch Sorgen macht.

Wie das Markgräfler Tagblatt vom Eigentümer erfahren hat, ist dieser momentan mit der Stadt in Verhandlungen. Vorgesehen sei, so berichtete er, die Hälfte des Gebäudes für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Die übrigen Wohnungen möchte der Eigentümer selbst an einheimische Familien mit Kindern, die seit längerem auf der Suche nach größeren Wohnungen sind, vermieten.

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