Gemeinderat: Vorhaben des Ehepaars Zickenheiner auf dem Blauen diskutiert
Zell (pele). Die mögliche künftige Nutzung der Bernhardshütte auf dem Blauen stand im Mittelpunkt einer Diskussion, die sich am Ende der Gemeinderatssitzung am Montag entspann.
Den Anstoß dazu gab Hubert Sprich (CDU), der in der Fragestunde für Stadträte das Thema aufbrachte – mit dem Hinweis, dass der Ortschaftsrat Adelsberg in seiner jüngsten Sitzung das Vorhaben des Ehepaars Zickenheiner abgelehnt habe. Dieses hat die Bernhardshütte von der katholischen Kirchengemeinde gekauft und will dort eine Ziegenherde halten und eine Käseproduktion aufbauen (MT vom 9. Dezember).
Hubert Sprich wunderte sich darüber, dass das Vorhaben im Außenbereich genehmigungsfähig ist, denn „bei 21 Ziegen ist keinerlei wirtschaftliche Grundlage vorhanden“. In der Praxis der letzten Jahre gebe es viele Fälle im Kreis Lörrach, in denen eine Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe keine Zustimmung fand, insofern frage er sich schon, wieso gerade hier eine Ausnahme gemacht werde. Der Antragsteller sei sehr bekannt, meinte Sprich, und warf die Frage auf, ob dieser Aspekt bei der Befürwortung und Genehmigung des Projekts eine Rolle gespielt haben könnte. Immerhin sei im Adelsberger Ortschaftsrat die Befürchtung geäußert worden, dass nach den Umbaumaßnahmen das Objekt weiterveräußert werden soll.
Adelsbergs Ortsvorsteher Klaus Berger zeigte ebenfalls Interesse daran, dass klargestellt werde, „wie die Privilegierung zustande kam“. Allerdings sei die Ablehnung im Ortschaftsrat ein recht knappes Ergebnis gewesen.
Nicht nachvollziehen konnte die Kritik Silvia Chiarappa (FW), die darauf hinwies, dass Eleonore Zickenheiner als offizielle Antragstellerin auf eine Reihe ähnlicher Projekte zurückblicken könne. Sie selbst sei „positiv überrascht“ gewesen, dass ein solcher Betrieb in der Bernhardshütte angestrebt wird. Auch im Hinblick auf das Biosphärengebiet sei zu hoffen, dass das Projekt gelingt. Die Eingriffe in die Kubatur der Hütte seien sehr gering. „Grundsätzlich haben wir auch schon bei anderen Landwirten Ställe und Tierhaltungen zugelassen“, sagte Chiarappa, wobei es stets um die Förderung der Landwirtschaft gegangen sei.
Auch Erwin Vollmer (SPD) konnte die Aufregung nicht nachvollziehen: „Sämtliche Fachbehörden haben zugestimmt, das ist für mich entscheidend.“ Was bei der Bernhardshütte passiere, „ist ja eine Aufwertung“. Man müsse eher befürchten, dass die Hütte zusammenfalle, wenn sich niemand darum kümmere. Der Antragsteller investiere Geld in das Vorhaben. „Ich sehe da keine Bedenken“, sagte Erwin Vollmer.
