„Da steht sehr viel Arbeit herum“, staunte Günter Creamer, ein versierter Fotograf aus der Mitte des Fotokreises Lörrach und der Schopfheimer Fotofreunde über die Ausstellung des Zeller Fotografen Lutz P. Kayser. Zell (hjh). Sie soll den Kunden, den Besuchern oder Passanten der Schaufenster des „Kunst- und Friseursalons Zimmermann“ bis zum 30. September dieses Jahres „Lust auf Meer“ machen. Creamer war zur Vernissage am Donnerstag in den Salon von Iris Hinkelmann gekommen, um „mal zu schauen, wie andere Fotografen an ihre Themen herangehen“. Und er nutzte die reichlich vorhandene Zeit zu intensiven Fachsimpeleien mit dem 50-jährigen Hamburger Kayser, der seit 2012 in Zell lebt und in Basel seit exakt 111 Tagen ein Atelier besitzt. An Gästen mangelte es bei der Vernissage zur zweiten Ausstellung des Fotografen in diesem Jahr nicht. Die einen hatten in den vergangenen Tagen „die Kunst im Schaufenster“ bewundert, andere entdeckten ihre „Lust am Meer“ im Laden, den Iris Hinkelmann mit den Exponaten nach eigenem Gutdünken wunderbar dekoriert hat. Wie auch immer: Am Donnerstag gabs zu den Fotografien noch den Schluck Prosecco mit dem Künstler, der mit der Kamera so vortrefflich zu malen versteht, seine Motive gern aus der Luft vor die Linse nimmt und als Nordlicht das Meer aus Perspektiven kennt, die anderen oft genug verborgen bleiben. Unter den Exponaten finden die Betrachter unter anderem „Salvador Dalis Bucht“, den „Strand von Norderney“, in einer Dreierserie den „Lago di Como“, Deutschlands „Dünen“, „Leuchttürme“ oder die „Queen Mary II“ und das „Wattenmeer“ in all seinen fantastischen Facetten. Und zwar klassisch auf Fotopapier, in großen Rahmen, im Kleinformat oder auf Leinwand, die den künstlerischen Eindruck verstärkt. Hauch von Abenteuer Die Arbeit, die in den Werken von Lutz P. Kayser steckt, kann man nur erahnen. Auch den Hauch von Abenteuer, der die Produktion, vor allem in luftigen Höhen, begleitet. „Ein Freund von mir hat ein Flugzeug. Da fliege ich ab und an mit. Die rechte Türe kann ausgehängt werden. Wenn ich mich anschnalle, kann ich mich weit aus der Kanzel lehnen und nach Lust und Laune fotografieren“, sagt Kayser, der „normalerweise Höhenangst hat“, mit dem Apparat vor dem Gesicht aber keine Ängste kennt und betont, dass er seine Bilder kaum nachbearbeitet. „Ein paar Schrauben“ müsse er zwar drehen, ansonsten aber halte er sich sehr zurück, versichert er. In Gedanken ist er bereits bei der „Werkschau“ seines Ateliers im Basler „Davidseck“, die er gestern mit Werken aus „Lust auf Meer“, „Symbols part I“, „Picknick am Meer“ und „Nouvelles tendances abstraites“ eröffnete und die bis 27. August besucht werden kann. n  Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.davidseck.ch und unter www.kaiserfoto.de.