„Ich bin geschockt“, gesteht Gerhard Bechtel. Der Wirt der „Sonne“ kann die jüngsten Beschlüsse kaum fassen. Wie seine Kollegen verweist er darauf, dass die Gasthäuser alle einschlägigen Corona-Vorgaben „mit großem Aufwand“ in die Tat umsetzten. „Ich habe die ganze Bude voller Desinfektionsmittel“, ärgert sich Bechtel, „und jetzt heißt es April, April“. In Supermärkten und Möbelhäusern könnten Tausende Leute einkaufen, die Wirtschaften indes müssten schließen. „Alle haben offen, nur wir haben zu“, so Bechtel.
Auf der anderen Seite räumt der Gastronom ein, dass Maßnahmen zur Eindämmung des Virus notwendig sind. „Wenn das alles was nützt, dann ist es okay“. Der „Sonnen“-Wirt plant, die Zwangspause mit Essen zum Abholen zu überbrücken, zwei Wochen lang zumindest.
„Vor den Kopf gestoßen“ fühlt sich derweil sein Kollege Jörg Buchleither. Der „Adler“-Wirt findet die angeordnete Schließung von Gaststätten „einfach ungerecht“. Er habe wie alle Kollegen viel Geld in Hygienemaßnahmen gesteckt. Die Gastronomie sei ganz gewiss nicht der Verursacher der steigenden Corona-Zahlen. Große Hoffnungen auf die vom Staat versprochene Hilfe setzt er nicht, dafür sei derzeit noch vieles zu ungewiss. Dass er in seinem Hotel immerhin noch Geschäftskunden beherbergen darf, besänftigt ihn kaum. „Ich möchte doch auch meine anderen Stammkunden nicht verlieren“, so Buchleither. Zudem habe der Anteil der Geschäftsreisenden seit Beginn der Pandemie ohnehin schon stark abgenommen.