Zell im Wiesental Dem Hass tagtäglich entgegentreten

Markgräfler Tagblatt
Kranzniederlegung vor dem Ehrenmahl auf dem Bergfriedhof. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Volkstrauertag: Gedenkveranstaltung auf dem Bergfriedhof / Ansprache von Bürgermeister Peter Palme

Mit Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen wurde am gestrigen Volkstrauertag vielerorts an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert.

Von Paul Berger

Zell . Auch in Zell und den Außenorten Atzenbach, Gresgen, Mambach und Riedichen feierten die Menschen das Andenken an die unzähligen Toten, die ihr Leben durch Kriege und durch Terror verloren haben.

Gleichzeitig ist dieser Tag für die Mitglieder der Stadtmusik und den Männerchor Zell, die die zentrale Gedenkfeier auf dem Bergfriedhof musikalisch begleiteten, auch Anlass, sich an ihre verstorbenen Mitglieder und Gönner zu erinnern.

Obwohl der Volkstrauertag vor nahezu 100 Jahren ins Leben gerufen wurde, scheinen die Mahnungen, aus der Vergangenheit zu lernen, immer öfters im Nichts zu verhallen, erklärte Bürgermeister Peter Palme in seiner Ansprache. „Wir können den Frieden nur bewahren, wenn wir aktiv für ihn eintreten“. Daher auch seine Ermutigung, dem tagtäglichen Hass und der Intoleranz entgegenzutreten.

Deutlich machte er dies an zwei Beispielen aus der jüngeren Geschichte, nämlich der Vergabe des Friedensnobelpreises an den Ministerpräsidenten von Äthiopien, Abiy Ahmed, sowie an der gewaltfreien Öffnung der innerdeutschen Grenze vor genau 30 Jahren.

Ohne Gewaltlosigkeit wäre das Jahr 1989 nicht als Jahr des friedlichen Wandels in Osteuropa und als Ende des Kalten Kriegs in die Geschichtsbücher eingegangen, so Palme. Friede und Versöhnung funktioniere nur mit „anderen“.

Ein wichtiger Faktor dafür seien die Europäische Union (EU ) sowie die enge Verbundenheit mit unserem Nachbarland, der Schweiz. Gerade diese lange Zeit des Friedens gelte es, bewusst zu machen und zu bewahren, um so nationalistischen, fremdenfeindlichen Parolen, die in den öffentlichen Raum vordringen, zu begegnen.

Gleichzeitig lenke der Volkstrauertag den Blick auf die Vergangenheit mit Millionen toter Soldaten und Zivilisten der beiden Weltkriege. Der Bürgermeister erinnerte auch die Ermordung von Millionen jüdischer Mitbürger. Ebenso galt sein Gedenken den 640 Opfern aus Zell und den Ortsteilen, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben verloren.

An sie erinnert wurde mit anschließenden Kranzniederlegungen am Ehrenmahl auf dem Bergfriedhof durch die Stadt, den Männerchor und die Stadtmusik sowie Vertreter des VdK.

Den musikalischen Rahmen besorgten ebenfalls die Stadtmusik Zell unter der Leitung von Markus Götz und der Männerchor mit Hans Peter Weber.

Während Martin Rümmele an die verstorbenen Mitglieder beider Vereine erinnerte, bat Pfarrgemeinderätin Eva Cipolla in ihren Fürbitten um Frieden für alle Menschen.

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