Zell im Wiesental Einbrecher haben kein leichtes Spiel

Adrian Steineck
Die Zahl der Einbrüche ist auch im oberen Wiesental im vergangenen Jahr zurückgegangen. Foto: Pixabay

Kriminalitätsstatistik: Corona-Pandemie wirkt sich auch bei Straftaten aus / Fehlende Feste sind spürbar

Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr in den Gemeinden des oberen Wiesentals deutlich zurückgegangen. Das ist der Kriminalitätsstatistik zu entnehmen, die am Freitag vorgestellt wurde. Vor allem die Zahl der Gewalttaten und der Einbrüche fällt geringer aus als im Jahr 2020.

Von Adrian Steineck

Zell/Schönau/Todtnau. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeiposten Oberes Wiesental, das die Gemeinden Zell, Schönau und Todtnau umfasst, ziehen die Kriminalbeamten eine erfreuliche Bilanz. „Es gibt eine erfreuliche Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen, die nur noch eine untergeordnete Rolle spielen“, heißt es in der Kriminalitätsstatistik. Hinzu komme eine „sehr positive Tendenz der Fallzahlen allgemein“ sowie eine erfreulich hohe Aufklärungsquote.

Was das konkret heißt, zeigt der Blick in das Zahlenwerk für die einzelnen Gemeinden.

Situation in Zell

In Zell etwa ist die Zahl der Straftaten insgesamt im vergangenen Jahr auf 233 gesunken – umso beachtlicher, als die Zahl der Delikte in den Jahren 2019 (369 Fälle) und 2020 (367 Fälle) nahezu gleichgeblieben ist. Dieses Bild zeigt sich auch in den übrigen Gemeinden im oberen Wiesental (siehe entsprechende Abschnitte) sowie im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Schopfheim. Massiv zurückgegangen ist auch die Zahl der Körperverletzungen: von einer Zunahme auf 73 im Jahr 2020 auf 26 im vergangenen Jahr.

Bei den Diebstählen ist die Tendenz ebenfalls rückläufig: von 75 im Jahr 2019 und 55 im Jahr 2020 ist die Zahl auf 44 gesunken.

Wohnungseinbrüche gab es in Zell in den vergangenen beiden Jahren keine; im Jahr 2019 war es zu einem Einbruch gekommen.

Was die Polizei sagt

Britta Schroeder, Leiterin des Polizeipostens Oberes Wiesental, sieht hier im Gespräch mit unserer Zeitung die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Es gab keine Dorffeste, keine Discos und keine großen Partys“, sagt sie. Dieser Umstand sei maßgeblich verantwortlich für den Rückgang im Bereich der gefährlichen Körperverletzung, der etwa Gruppenschlägereien umfasst.

In Bezug auf die Wohnungseinbrüche weist Britta Schroeder darauf hin, dass coronabedingt die Grenzen stärker kontrolliert wurden, was reisende Banden abgeschreckt habe. Auch die verstärkte Nutzung von Heimarbeit sei hier zu nennen, da viele Arbeitnehmer tagsüber zuhause waren.

Zugleich legt die Leiterin dar, dass im Bereich der Diebstähle die Zahl von 44 Fällen eigentlich den Normalzustand darstellen würde und die Jahre 2019 und 2020 Ausreißer nach oben dargestellt hätten. Das liegt lautBritta Schroeder auch an zwei Jugendgruppen, die in Todtnau, Schönau und Zell ihr Unwesen getrieben haben (wir berichteten mehrfach) und die mittlerweile kein Thema mehr sind.

Situation in Schönau

Die Zahlen für Schönau zeigen ebenfalls einen Rückgang: von 190 Straftaten insgesamt im Jahr 2020 ist die Zahl im vergangenen Jahr auf 163 gesunken. Körperverletzungen gab es 18 (2020 und 2019: 16). In 28 Fällen ist es zu Diebstählen gekommen (2020: 39). Es gab einen Wohnungseinbruch; 2020 gab es keinen.

Situation in Todtnau

In Todtnau wurden im vergangenen Jahr 133 Straftaten verübt (2020: 242; 2019: 170). Es gab 18 Diebstähle im Vergleich zu 74 im Jahr 2020. Zugleich aber kam es zu sieben Gewaltdelikten (2020 und 2019: jeweils ein Gewaltdelikt). Wohnungseinbrüche gab es im vergangenen Jahr in Todtnau keine; im Jahr 2020 war es zu zwei Fällen gekommen.

Aufklärungsquote steigt

Die Aufklärungsquote im Bereich des Polizeireviers Oberes Wiesental hat leicht zugenommen: Aufgeklärt worden sind im vergangenen Jahr 66,6 Prozent aller Straftaten; im Jahr 2020 waren es 64,6 Prozent der Fälle, die zum Abschluss gebracht wurden.

Veröffentlicht wurde am Freitag auch die Verkehrsunfallstatistik (siehe unten stehenden Artikel).

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