Zell im Wiesental Erneut kritische Fragen zur Wasserversorgung Blauen

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Arbeiten für den Hochbehälter vergeben / Treppenbau eine „blöde Sache“

Zell (pele). Einmal mehr sah sich Stefan Scheuer vom Ingenieurbüro Himmelsbach & Scheurer im Zeller Gemeinderat mit kritischen Fragen zur Wasserversorgung Blauen konfrontiert. Und einmal mehr wurde kein konkreter Termin für die „Öffnung der Wasserhähne“ genannt.

Laut Tagesordnung ging es in der Ratssitzung am Montag darum, weitere Arbeiten für den Bau des Hochbehälters für die Wasserversorgung Blauen zu vergeben. Den Auftrag für die Schlosserarbeiten erhielt eine Firma aus Sulzburg für rund 58 000 Euro, die Fliesenarbeiten übernimmt eine Firma aus Lörrach für 9500 Euro und die technische Ausrüstung liefert eine Firma aus Grafenhausen für 251 000 Euro.

Ingenieur Scheurer legte dar, dass es bei den Quellfassungen zu einer Kostenüberschreitung gekommen war. Die ursprüngliche Auftragssumme hatte 85 000 Euro betragen, die endgültige Summe 114 000 Euro. Die Gründe: Vermehrte Aufwendungen beim Nachschürfen beider Quellen im Bereich der Erdarbeiten und Landschaftsarbeiten. Scheurer sprach von einem „diffusen Untergrund.“ Dass ein solcher Nachtrag nicht völlig aus dem Rahmen fällt, merkte CDU-Stadtrat Werner Ganter an.

Auf Nachfragen aus dem Ratsrund musste Stefan Scheurer allerdings auch noch zu Problemen beim Treppenbau im Hochbehälter Stellung nehmen. Es handle sich dabei um eine „blöde Sache“. Die Treppe habe entgegen ursprünglichen Annahmen nicht den vorgeschriebenen Normen entsprochen und sei vom Ingenieurbüro auf eigene Kosten ersetzt worden.

Erwin Vollmer kritisierte, dass das Büro diesen Fauxpas nicht von sich aus gemeldet habe. „Das ist nicht fair gegenüber dem Gremium“, so der SPD-Stadtrat. Vollmer stieß sich ähnlich wie Hubert Sprich (CDU) auch am vergleichsweise langen Fertigstellungszeitraum der Maßnahme, mit der 2013 begonnen wurde. „Die Leute wollen endlich wissen, wann sie den Hahn aufmachen können“, sagte Sprich und fühlte sich an ein bestimmtes Flughafenprojekt erinnert.

Ingenieur Scheurer legte dar, dass er von einer Fertigstellung im Jahr 2018 ausgeht. Hubert Sprich hielt dennoch fest, „dass vieles sehr schlecht gelaufen ist“. Dies sah auch sein Fraktionskollege Thomas Schmidt so, der anregte, die Stadt möge sich darüber Gedanken machen, ob man in Zukunft nicht mit einem anderem Ingenieurbüro zusammenarbeiten soll.

Der neue Bürgermeister Peter Palme, der den Schlagabtausch interessiert verfolgte, bat den Ingenieur um einen Vor-Ort-Termin in naher Zukunft, damit er sich ein Bild von der Sachlage machen könne. Immerhin konnte der Rathauschef vermelden, dass man insgesamt bei der Maßnahme um 50 000 Euro unter den 2013 festgesetzten Gesamtkosten von 1,24 Millionen Euro liege.

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