Zell im Wiesental Fusion wird hinten angestellt

Markgräfler Tagblatt

VHS Oberes Wiesental: Gemeinderat Zell: Nächsten Schritt zur Kooperation mit Schopfheim vorbereiten

Kontrovers diskutiert wurde am Montagabend im Zeller Gemeinderat über die zukünftige Ausrichtung der Volkshochschule Oberes Wiesental (VHS). Seit einiger Zeit wird an einer Kooperation mit der VHS Schopfheim gearbeitet. Ob daraus in absehbarer Zeit eine Fusion wird, blieb offen.

Von Peter Schwendele

Zell. Ändern muss sich in Sachen VHS Oberes Wiesental (die gemeinsam von den Kommunen Zell, Schönau und Todtnau getragen wird) in den kommenden Jahren auf jeden Fall etwas. Um künftig weiterhin Zuschüsse des VHS-Verbands zu erhalten, wird es notwendig, bis zum Jahr 2022 ein Qualitätsmanagement einzuführen und eine hauptamtliche Leitung zu beschäftigen.

Fachbereichsleiter Karlheinz Keller gab einen Zwischenbericht zu den bisherigen Gesprächen mit der VHS Schopfheim. In einer ersten Stufe visiere man ein gemeinsames Programmheft mit gemeinsamer Kursverwaltung an. Sofern dies gut klappe, könne man in einer zweiten Stufe über eine Fusion reden, so Keller. Man habe eine faire Vereinbarung entworfen, in der die Abläufe im Innenverhältnis geregelt werden.

„Ziel bleibt die Fusion“, betonte auch Bürgermeister Peter Palme. Diese sei nicht nur sinnvoll aufgrund der sich ergebenden Synergieeffekte, sondern auch, weil sich daraus eine Steigerung des Angebots entwickle.

Allerdings regte sich im Ratsrund Widerspruch gegen diese Zielvorgabe. Hannelore Vollmer (FW) plädierte für die weitere Selbstständigkeit der VHS Oberes Wiesental. Sie sei nicht der Meinung, dass das Angebot nach einem Zusammengehen mit Schopfheim besser werde. Vielmehr befürchtete sie, „dass wir nur das Beibrot sein werden“. Ihre Fraktionskollegin Silvia Chiarappa forderte, dass die Verwaltung beide denkbaren Varianten ernsthaft prüfen solle.

Werner Ganter (CDU) betonte ebenfalls, dass er Wert auf „offene Verhandlungen“ lege. „Wir sollten uns gut überlegen, ob wir im oberen Wiesental schon wieder etwas abgeben wollen“, sagte Ganter. Karl Argast (SPD) meinte, die Angelegenheit sei ein klassisches Thema für den Kontaktausschuss Oberes Wiesental. Bisher habe er eine Auseinandersetzung dieses Gremiums mit der Thematik vermisst.

Nach einer Sitzungsöffnung kam Carola Barbisch, die Leiterin der VHS Oberes Wiesental, zu Wort. Sie wies darauf hin, dass die VHS Schopfheim als Eigenbetrieb organisiert ist, weswegen davon auszugehen sei, dass die Kommunen des Oberen Wiesentals in den entsprechenden Haushalt einzahlen müssen. Die VHS Oberes Wiesental sei grundsätzlich „auf dem aufsteigenden Ast“, benötige aber dringend eine Modernisierung. „Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind nicht gerade klein, aber wir können sie stemmen“, sagte Barbisch. Auch die geforderte Zertifizierung sei zu schaffen, beendete Barbisch ihr Statement, das als Plädoyer für eine weitere Eigenständigkeit der VHS Oberes Wiesental verstanden werden musste.

Fachbereichsleiter Keller indes bezweifelte, dass die Kapazitäten im oberen Wiesental ausreichen würden, um das Geforderte leisten zu können. CDU-Fraktionssprecher Thomas Schmidt erachtete das Zusammengehen mit Schopfheim als sinnvoll: „Die Qualität wird wesentlich höher.“

Man einigte sich schließlich darauf, den Beschlussvorschlag an diesem Abend abzuschwächen. Der Satz „Ziel bleibt eine mögliche Fusion“ wurde gestrichen. Beschlossen wurde lediglich, die Verwaltung zu beauftragen, „den nächsten Schritt zur VHS-Kooperation vorzubereiten und die Regelungen für eine Kooperation entsprechend der beigefügten Vereinbarung in den Verhandlungen abzustimmen“.

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