^ Zell im Wiesental: „Höchste Zeit zum Umdenken“ - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell im Wiesental „Höchste Zeit zum Umdenken“

Markgräfler Tagblatt
Josef Spiegelhalter referierte bei der CDU in Zell. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Klimawandel: Josef Spiegelhalter spricht bei CDU über die Erderwärmung und ihre Folgen

„Höchste Zeit zum Umdenken“ findet der CDU-Stadtverband, der die Frage „Klimawandel, was können wir tun?“ kurzerhand in seine Veranstaltungsserie „Wir kümmern uns“ integrierte, die in diesen Wochen die Veranstaltungssäle im Städtle (über-)füllt.

Zell (hjh). Im bis auf den letzten Platz besetzten Nebenzimmer des „Löwen“ referierte der Zeller Unternehmer Josef Spiegelhalter über die Entwicklung der Erderwärmung mit ihren sichtbaren und drohenden Folgen, unter denen vor allem die nächsten Generationen zu leiden haben werden. Schockierende Bilder begleiteten Spiegelhalters Vortrag. Man musste den Eindruck gewinnen, dass es nicht mehr „fünf vor“, sondern längst „15 nach Zwölf“ sein muss und es deshalb fast schon zu spät ist, dem Klimawandel wirkungsvoll zu begegnen.

Josef Spiegelhalter fuhr schwere Geschütze auf. Es waren keine Argumente, die er ins Feld führte, sondern Tatsachenberichte, Schilderungen sichtbarer Auswirkungen des Temperaturanstiegs, wie sie tagtäglich Nachrichten im Fernsehen, Tageszeitungen oder Illustrierten füllen. Es würde zu weit führen, das alles zu wiederholen oder einzelne Ereignisse wie Waldbrände, Orkane, Hochwasser und Erdbeben, verheerende Zustände auch deutscher Wälder oder die Auswirkungen schmelzender Gletscher und Eisberge an den Polen herauszugreifen. Interessanter dürften Josef Spiegelhalters Vorschläge sein, was die Schwanenstadt zum Umwelt- und Klimaschutz beisteuern könnte.

Spiegelhalter setzt uneingeschränkt auf den Einsatz erneuerbarer Energien wie Wind, Wasserkraft und Holz (Hackschnitzel, Pellets) sowie die Solarenergie, zu deren Gewinnung die technischen Voraussetzungen immer weiterentwickelt werden und für die sehr viel spreche, schon weil sie praktisch ohne die sonst üblichen „Nebenwirkungen“ eingesetzt werden könne und weil sich auch in Bezug auf die Stromspeicher mit dem Bau leistungsfähiger Kondensatoren bereits Vielversprechendes getan habe. Würde die Stadt Zell sämtliche Dächer öffentlicher Gebäude mit Solarzellen ausstatten, könnten 1,2 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das sei weit mehr, als die Stadt derzeit bei einem Gesamtverbrauch von rund 800 000 Kilowattstunden verbrauche. Rechne man die Investitionskosten dagegen, könnte die Stadt „in den nächsten 30 Jahren drei Millionen Euro Überschuss erwirtschaften“, rechnete Spiegelhalter vor und stellte die Frage, wann die Stadt Zell in der Vergangenheit ein solches Plus verbuchen konnte. Ganz zu schweigen von dem positiven Schub, den die Stadtvermarktung erhalten würde.

Bürgermeister Peter Palme waren diese Überlegungen nicht fremd. Aber er wies darauf hin, dass die Stadt solche Investitionen nie stemmen könne und wohl auf Investoren zurückgreifen müsse, die es zu finden gelte. Er werde Spiegelhalters Visionen aber durchaus in die künftigen Diskussionen um Klima und Umwelt mit einbeziehen. Und er registrierte im „Löwen“ sicherlich auch den Vorschlag des Fachmanns, sein Wissen der Stadt“ zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Referenten schließlich war er wie am Ende auch Klaus Wetzel, der Stadtverbandsvorsitzende, einig, dass die Zeit der Reden vorbei sei und gehandelt werden müsse, solange Chancen bestehen, die drohende Katastrophe vermeiden zu können. „Geht nicht gibt’s nicht“, sagte Josef Spiegelhalter unter dem Beifall der Anwesenden.

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