Zell im Wiesental Infrastruktur im Doppelpack

Markgräfler Tagblatt

Nahwärmenetz: Großbaustelle in der Zeller Liebeck

Wenn schon die Straße aufgerissen wird, dann soll dies auch sinnvoll genutzt werden – so die Devise der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach.

Zell. Analog zum bisherigen Vorgehen in Zell und zu den Wärmenetzprojekten in Tegernau, Wies, Neuenweg, Schönau, Rheinfelden und Weil am Rhein haben sich der Zweckverband und die EWS auch für den Zeller Stadtteil Liebeck abgestimmt und verlegen parallel Wärmeleitungen und Leerrohre für die schnelle Internetanbindung via Glasfaser.

Bereits seit 2015 wurde die Grundstruktur für das Zeller Glasfasernetz gemeinsam mit dem Wärmenetz von der Schwarznau bis zum Bahnhof und dem Schulzentrum verlegt. Diese Backbone-Strecke war die Grundlage dafür, dass 2017 der POP (Point of Presence) als zentrales Element für die schnelle Internetversorgung für das gesamte Zeller Bergland am Bahnhof installiert werden konnte, heißt es in einer Pressemitteilung der Elektrizitätswerke Schönau. Gemeinsam mit den Baustellen in Gresgen, Adelsberg, Pfaffenberg und nun auch der Liebeck katapultiert sich Zell in Sachen Glasfaserausbau mit an die Spitze im Landkreis Lörrach.

Nachdem die grundlegende Infrastruktur in Form des Leerrohrsystems geschaffen wird, soll es nun mit dem ersten Einblasen der eigentlichen Glasfasern sehr schnell gehen. Diese Arbeiten werden laut Aussage des Zweckverband-Geschäftsführers Paul Kempf noch in diesem Jahr erfolgen.

2015 erfolgte der Lückenschluss zwischen dem „alten“ Wärmenetz rund um das Pflegeheim in der Kernstadt von Zell, mit der neuen Heizzentrale in der Schwarznau und dem Schulzentrum in der Scheffelstraße. Die Grundlage für den schnellen Ausbau in der Liebeck wurde 2016 mit dem Anschluss der ersten Häuser der Baugenossenschaft an das Wärmenetz der EWS geschaffen. Auch bei diesem Ausbau wurden bereits Leerrohre für die Glasfaserleitungen mitverlegt. Seit diesem Ausbauschritt werden 62 Wohnungen der Baugenossenschaft durch das Wärmenetz versorgt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen hat der Aufsichtsrat der Baugenossenschaft beschlossen, auch die restlichen 20 Gebäude der Baugenossenschaft mit einem Wärmenetzanschluss auszustatten und schrittweise die restlichen 130 Wohnungen an das Wärmenetz anzubinden. Neben der Baugenossenschaft haben sich viele private Hausbesitzer in der Liebeck für die kombinierte Verlegung eines Wärmenetz- und Breitbandanschlusses entschieden.

Da sich aufgrund von Verzögerungen in der Planung und Vergabe der Baubeginn von Sommer 2017 auf Frühjahr 2018 verschoben hat und das Thema dadurch etwas in den Hintergrund geraten ist, werden Mitarbeiter der EWS, wie auch des Zweckverband die bisher noch unentschlossenen Hausbesitzer in den nächsten Tagen ansprechen.

Die Firma Schmidt aus Bernau zeichnet für die Tiefbauarbeiten verantwortlich und hat in den vergangenen Tagen bereits die ersten Breitbandleerrohre verlegt. Die ersten Rohrlieferungen für das Wärmenetz werden in den kommende Wochen erwartet.

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