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Zell im Wiesental Jedem zuhören, der ein Anliegen hat

Markgräfler Tagblatt
Renate Maier leitet seit Schuljahresbeginn kommissarisch die Gerhard-Jung-Schule in Zell. Im Bereich Werkrealschule wird sie von Noreen Blum und Werner Herling unterstützt. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Renate Maier, bisher an der Gresger Dorfschule tätig, leitet jetzt kommissarisch die Gerhard-Jung-Schule 

Von Peter Schwendele

Zell. Insgesamt 377 Schüler hat die neue kommissarische Schulleiterin der Zeller Gerhard-Jung-Schule, Renate Maier, unter ihren Fittichen. Während an der Grundschule seit diesem Schuljahr auch ein Ganztagsangebot läuft, hat für die Werkrealschule der Anfang vom Ende begonnen, denn eine neue Eingangsklasse gibt es dieses Schuljahr nicht mehr.

Renate Maier leitete bisher die Grundschule in Gresgen (aktuell 23 Schüler), die - analog zur Grundschule in Atzenbach (aktuell 60 Schüler) - jetzt als Außenstelle der Gerhard-Jung-Schule geführt wird. Die Begeisterung für den Wechsel hielt sich bei Maier, die insgesamt 19 Jahre an der kleinen Dorfschule in Gresgen tätig war, zunächst in Grenzen. Denn für die 59-Jährige ist die Schule im Bergdorf „ein richtiges Kleinod“. Aber für die Pädagogin war klar, dass sie die vakante Schulleiterposition an der Gerhard-Jung-Schule übernehmen wird. „Das Schulamt hat mich gebeten, und wer das Beamtenrecht kennt, weiß, was das bedeutet“, sagt sie diplomatisch.

Der Übergang war nicht leicht, und das nicht nur, weil die Unterschiede zwischen einer kleinen Dorfschule und der stark bevölkerten Gerhard-Jung-Schule (151 Grundschüler, 143 Werkrealschüler) natürlich groß sind. Dazu kommt, dass die Schulleiterposition das ganze vergangene Jahr über vakant war und dass auch Konrektorin Birgit Hoffmann zum Ende des letzten Schuljahrs die Schule verlassen hat. Einen Ersatz gibt es bisher nicht. Renate Maier wird allerdings bei ihren Leitungsaufgaben von Noreen Blum und Werner Herling unterstützt, die für die in die letzten Jahre gehende Werkrealschule zuständig sind.

Renate Maier hat viel zu tun, und das liegt nicht nur an den ungewohnt vielen Verwaltungstätigkeiten, sondern auch an ihren eigenen Ansprüchen. „Ich finde es wichtig, dass man jedem, der ein Anliegen hat, zuhört und ihm Zeit widmet“, sagt die kommissarische Schulleiterin. Noch ausbaufähig sei ihre Fähigkeit zu delegieren, räumt sie ein. Doch mit ihrer neuen Aufgabe hat sich Maier inzwischen angefreundet. Sie wolle die Zeit an der Schule nutzen, um dazuzulernen und möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, betont sie.

Obwohl es die 59-Jährige, die noch sechs Jahre im Berufsleben stehen wird, als Wertschätzung empfindet, dass sie für die Position auserkoren wurde, hat sie sich noch nicht endgültig entschieden, ob sie sich für die Stelle, die im Lauf des Jahres ausgeschrieben werden soll, bewerben wird. Der positiven Haltung der Stadt Zell ihr gegenüber kann sie sich jedenfalls sicher sein. Bürgermeister Rudolf Rümmele hat bereits kundgetan, dass er es begrüßen würde, wenn Maier, die bereits von 1981 bis 1994 in Zell unterrichtete, den Rektorenposten dauerhaft übernehmen würde.

In räumlicher und ausstattungstechnischer Hinsicht ist die Lage an der Gerhard-Jung-Schule gut. Es sind genügend Zimmer vorhanden, so dass auch die drei Inklusionsklassen ordentlich bedient werden können. Die Raumsituation kommt auch der neuen Ganztagsschule zugute, die das Erdgeschoss im Grundschulbereich in der Mittagszeit nutzen kann.

Das Angebot wird von 35 Schülern genutzt, die von Montag bis Donnerstag von 8 bis 15.50 Uhr in der Schule betreut werden, und zwar von Lehrern und knapp zehn externen Kräften. Nach dem regulären Unterricht und dem Mittagessen in der Mensa gibt es einen Lernclub, in dem die Hausaufgaben erledigt werden, und danach Freizeitangebote, unter anderem Kochen, Trommeln, Schülerzeitung, Kunst oder Yoga. Die neu gestartete Ganztagsschule sei für alle Beteiligten eine Herausforderung, sagt Renate Maier und lobt vor allem ihr Kollegium, „das wirklich mit anpackt“.

Insgesamt sind 40 Lehrkräfte an der Gerhard-Jung-Schule tätig, in Atzenbach sind es fünf und in Gresgen arbeitet ein Zweier-Team.

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