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Zell im Wiesental „Jeder wünscht sich Stromsicherheit“

Markgräfler Tagblatt

Tour de Zell: CDU diskutiert in Pfaffenberg mit Bürgern über Windenergie

Zell-Pfaffenberg (ue). Das Thema Windkraft führte auch bei der Tour de Zell der CDU in Pfaffenberg zu einer lebhaften und zum Teil kontroversen Diskussion unter den Teilnehmern. Nicht zuletzt deshalb, weil die Bewohner im Weiler Käsern von der geplanten Windkraftanlage am Zeller Blauen direkt und unmittelbar betroffen sind. Mit etwa 700 Metern liegt die Distanz zwischen der Wohnsiedlung und dem geplantem Windrad auf Zeller Gemarkung dort unterhalb des in anderen Regionen üblichen Mindestabstandes. Für CDU-Stadtrat Hubert Sprich ist Windkraft ohnehin eine Sache, deren Nutzen sehr zweifelhaft ist. Denn das von den Befürworten ins Feld geführte Argument einer CO-2-Verminderung trifft aus seiner Sicht nicht zu. „Wir produzieren mit solchen Anlagen teuren Strom, den letztlich der Kunde zu bezahlen hat“, sagte er.

In dieselbe Kerbe hieb Dieter Mohr, der die Energiewende als eine fragwürdige Entscheidung bezeichnete. Mohr zeigte keinerlei Verständnis dafür, dass hier teuer produzierter Strom abends ins Ausland verschenkt werde, um ihn morgens aus anderen Ländern wieder zu überhöhten Preisen zurückzukaufen.

Kritische Stimmen zu diesem Thema kamen auch von den Zuhörern. Für Pfaffenbergs Jagdpächter Tim Coßmann wird sich die Natur auf dem Höhenzug zwischen Zeller Blauen und dem Hau nach dem Bau der geplanten Windkraftanlagen nicht nur verändern. Das Ganze, so fürchtet er, „könnte der Stadt als Eigentümerin der Fläche nach Ablauf der Betriebszeiten einmal ganz schön auf die Füße fallen“. Auch für Ortschaftsrat Peter Strohmeier ist die Sache, insbesondere wegen der Nichteinhaltung der geforderten Mindestabstände, durchaus problematisch. Gemeinderat Werner Ganter (Pfaffenberg) hingegen steht ohne Wenn und Aber hinter den getroffenen Entscheidungen des Zeller Gemeinderates. „Mir sin uff em richtige Weg“, sagte er und übte mit seiner Aussage ganz klar den Schulterschluss mit CDU-Fraktionssprecher Thomas Schmidt.

Dieser hatte zu Beginn der Debatte auf die seinerzeitige Zustimmung des Gemeinderats zum Flächennutzungsplan für Windkraftanlagen verwiesen. „Damit wollten wir einen möglichen Wildwuchs beim Bau von Windrädern ausschließen“, erklärte er. Die damals getroffenen Entscheidungen nannte er transparent, weshalb er nach wie vor voll und ganz zu den zwischenzeitlich geschlossenen Verträgen stehe.

Positiv und als eine Energie der Zukunft sieht Siegfried Kiefer die Windkraft. Er erinnerte an den europäischen Stromverbund, ohne den eine sichere und flächendeckende Versorgung überhaupt nicht mehr möglich wäre. „Denn jeder wünscht sich heute Stromsicherheit“, so Kiefers Argument.

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