Zell im Wiesental Keinem Unbekannten vertrauen

M. Rümmele
Karl-Heinz Rümmele (links, stehend) und David Kaiser dankten Helena Brixa für ihre Ausführungen zum Thema Betrüger. Foto: M. Rümmele

VdK: Hauptkomissarin Helena Brixa informiert in Zell über Vorgehensweise von Betrügern.

Zell - Der VdK-Ortsverband Zell hatte am Dienstagnachmittag zu einem Vortrag über Abzocke am Telefon und andere Delikte in die Begegnungsstätte nach Zell eingeladen. Es kamen zirka 20 Personen. David Kaiser begrüßte Hauptkommissarin Helena Brixa als Referentin.

Handwerker, Enkel oder Polizisten: am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu ergaunern. Die Täter schaffen es, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder sogar zu verängstigen, so Helena Brixa. Viele sind dann bereit, Bargeld oder Wertsachen an die Kriminellen zu übergeben. So gehen die Täter vor: Falsche Polizeibeamte rufen die Betroffenen an. Sie warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch und bieten den Betroffenen an, Bargeld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen „sicheren Ort“ bringen zu lassen. Sie geben an, nach der akuten Gefahr alles wieder zurückzubringen.

Es gibt auch Fälle, wo Betrüger vor Falschgeld warnen, das überprüft werden muss, oder vor Kriminellen, die das Konto der Angerufenen plündern wollen. Hierbei ist zu beachten, dass die Polizei nicht unter der Notrufnummer 110 anruft, und man misstrauisch sein sollte, wenn diese Nummer auf dem Telefondisplay erscheint, rät die Hauptkommissarin.

Sehr beliebt ist der Enkeltrick

Verbreitet ist auch der Enkeltrick, bei dem die Betrüger meist bei älteren und allein lebenden Personen anrufen und sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte ausgeben. Immer wieder bitten diese um kurzfristiges Bargeld. Hier wird eine finanzielle Notlage oder ein Engpass wie zum Beispiel ein Autokauf oder ein Unfall vorgetäuscht. Die Lage wird vom Anrufer immer als sehr dringend dargestellt, um den Angerufenen unter Druck zu setzen. Sobald das Opfer bereit ist zu zahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den angeforderten Betrag abzuholen. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht zu Fuß bewältigen kann.

Auch gibt es zahlreiche Anrufe mit Gewinnversprechen. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden Betroffene aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen. Sie sollen Gebühren bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an Veranstaltungen teilnehmen, an denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird. Aber auch der Klemmbretttrick wird sehr oft angewendet. Hier wird auf Parkplätzen Geld für eine Institution oder Soforthilfe erbettelt. Auf einem Klemmbrett sind dort schon einige Spender aufgeschrieben mit Unterschriften. Die Beträge sind ab zehn Euro vorgeschrieben. Wer glaubt, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, sollte sich unverzüglich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten, so Helena Brixa.

Im Anschluss an ihren Vortrag beantwortete die Hauptkommissarin Fragen und verteilte Informationsmaterial.

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