Zell im Wiesental Kulinarisch und musikalisch verwöhnt

Markgräfler Tagblatt
Bisweilen zum Trio erweitert: Das „Duo Inflagranti“. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Open-Air-Konzert: „Duo Inflagranti“ spielt im „Wilden Mann“ für Flutopferhilfe

Zell (hjh). „Endlich mal wieder…“ hieß es in den Abendstunden des Samstags vor dem „Wilden Mann“, der sich bei einem „endlich mal wieder“ ohne große Einschränkungen möglichen Open-Air-Konzert recht maskenlos „zahm“ gab. Das „Duo Inflagranti“ mit Heiko Bregger und Christoph Schweizer gastierte dort mitunter als „Trio“ mit Sängerin Alexandra Matthäs und begeisterte die Fans vorwiegend ruhiger, auch besinnlicher Töne und sinniger Texte mit Evergreens, eigenen Wortspielereien, alemannischen Gassenhauern auch aus der Feder von Otto Bürgelin über einige Stunden hinweg.

Keinem wurde dabei langweilig. Manch banger Blick richtete sich zwar immer wieder mal in Richtung bedrohlich dunkler Wolken über Zell und manchmal trommelten ein paar Tropfen auf die Sonnenschirmdächer. Trotzdem setzte sich schließlich unerschütterlicher Zweckoptimismus klar durch.

Zuversicht („Do chunnt garantiert nix“) behielt recht, zumindest bis sich der Abend seinem Ende zuneigte und alle, die kulinarisch wie musikalisch grandios verwöhnt worden waren, in jeder Beziehung „satt“ und außerordentlich zufrieden entweder schon zuhause oder auf dem Heimweg waren. Und als es dann doch noch etwas heftiger wurde, klatschten unverbesserliche Optimisten in die Hände: „Der Regen hilft dem Team der Wirtsleute beim Reinigen des Platzes vor der Gaststätte und säubert die Gehwege.“ Die nämlich hatten es nötig, denn alle Plätze waren diesseits und jenseits der Schönauer Straße, also auch vor dem Privathaus gegenüber dem „Wilden Mann“, schon lange vor Beginn des Konzerts voll belegt.

Zwischen tollen Liedern, Kalauern und flotten Sprüchen drehte Oliver Hassler mit einem Geigenkasten ein paar Runden, um statt Eintrittsgelder Spenden einzusammeln. „Es gibt derzeit in unserem Land viele Menschen, denen es unglaublich schlecht oder dreckig geht“, erinnerte Heiko Bregger an die Opfer der Flutkatastrophe in Deutschland. Sein kleines Ensemble habe auf Gagen verzichtet und wolle das Geld, das im Laufe des Abends zusammenkommt, der laufenden Hilfsaktion zur Verfügung stellen.

Das wirkte. Ein vierstelliger Betrag kam wohl zusammen, den die Wirtsfamilie um Doris und Ehrfried Hassler noch aufstocken will. Außerdem würden, so Hassler, „alle Bedienungen – und das waren an diesem herrlichen Abend nicht eben wenige – auf ihren Lohn und die Trinkgelder verzichten und dies ebenfalls dem guten Zweck zur Verfügung stellen. Oliver Hassler, der die Veranstaltung verantwortlich organisierte und weitere solche Events für durchaus möglich hält, kündigte an, dass etwa in einer Woche, wenn endgültig feststeht, was unterm Strich zusammenkam, eine Scheckübergabe an die Flutopferhilfe geplant sei.

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