Zell im Wiesental Mahle will Gießerei in Zell 2023 einstellen

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Die Gießerei im Zeller Mahle-Werk soll geschlossen werden. Foto: Archiv

Zell (pele). Unschöne Nachrichten für den Mahle-Standort in Zell: Die Konzernführung beabsichtigt, die Gießerei zum ersten Quartal 2023 einzustellen.

Zell (pele). Unschöne Nachrichten für den Mahle-Standort in Zell: Die Konzernführung beabsichtigt, die Gießerei zum ersten Quartal 2023 einzustellen.

Dies sei eine Reaktion auf die stark sinkende Auslastung, teilte die Mahle-Pressestelle in Stuttgart gestern auf Anfrage des Markgräfler Tagblatts mit. Von dieser geplanten Maßnahme seien rund 45 der insgesamt 424 Mitarbeiter in Zell betroffen. Die ebenfalls am Standort lokalisierte Fertigbearbeitung von Teilen für Ventiltriebs- und Turbolader-Komponenten soll weiterhin in Zell erfolgen, schreibt die Pressestelle weiter.

„Die Gießerei arbeitet heute im zweischichtigen Betrieb. Rückläufige Abrufzahlen aus dem Markt lasten die Öfen in Zukunft nur einschichtig aus, was wirtschaftlich in den vorhandenen Strukturen nicht rentabel ist. Sich seit einigen Jahren verschärfende Umweltauflagen und stetig steigende Energiekosten für den Betrieb der Gießerei belasten den Standort zusätzlich. Die durch die geplante Stilllegung der Gießerei zu erwartenden Kosteneinsparungen können zu einer Verbesserung der Profitabilität des Standortes und somit zur langfristigen Stabilisierung und Sicherung des Standortes Zell beitragen“, heißt es in der Mitteilung von Mahle.

Zunächst wurden gestern um die Mittagszeit die direkt betroffenen Mitarbeiter in der Gießerei informiert, am Nachmittag folgte dann eine Informationsveranstaltung für die komplette Belegschaft des Zeller Werks.

Der Betriebsrat am Standort Zell will zunächst mit den einschlägigen Gremien die Entscheidung prüfen, was durchaus zwei bis vier Wochen in Anspruch nehmen kann. Zentrales Ziel müsse sein, dass keine Arbeitsplätze verloren gehen und dass die Betroffenen ins Hauptwerk integriert werden, so Betriebsratsvorsitzender Fabian Lanza.

Denkbar sei es, dass Altersteilzeitmodelle verstärkt zum Einsatz kommen, sagte Thomas Bittner, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall in Lörrach. Gleichzeitig erwarte er von Mahle, „dass alle Mittel ausgeschöpft werden“, um die Veränderung sozialverträglich zu gestalten.

Die Gewerkschaft hatte die Medien gestern zuerst über die Veränderungen bei Mahle informiert und dabei auch mitgeteilt, dass die Gießerei nach Polen verlagert werden soll.

Das Unternehmen selbst sicherte in seiner Mitteilung zu, zeitnah mit dem Betriebsrat Gespräche aufzunehmen, um eine sozialverträgliche und eine einvernehmliche Lösung beziehungsweise alternative Beschäftigungsmöglichkeiten am Standort zu finden.

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