Zell im Wiesental Mit viel Liebe zum Detail restauriert

Markgräfler Tagblatt
Alte Schmiede Mambach. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Tag des offenen Denkmals: Alte Schmiede Mambach ist zu besichtigen

Zell-Mambach. Die Alte Schmiede Mambach feiert am Sonntag, 8. September, am „Tag des offenen Denkmals, ihr 300-jähriges Bestehen. Beleg für das Alter ist die auf dem Tauchbecken der Esse eingeschlagene Jahreszahl 1719. Bis zum Jahr 2010 war die Alte Schmiede, eine der ältesten Schmieden im Südschwarzwald, im Besitz der Familie Gerspacher.

Mit dem Kauf der Mambacher Schmiede durch das Ehepaar Staudenmayer begann für die Schmiede ein neues Zeitalter. Das in die Jahre gekommene und im schlechten Zustand befindliche Anwesen wurde, beginnend mit dem Wohnhaus, einer schonenden Restaurierung unterzogen, wobei zuvorderst eine detaillierte Sichtung des umfangreichen Inventars anstand.

Anschließend wurde im August 2012 mit der Restaurierung der Schmiede begonnen. Dazu gründeten vor allem Bürger von Mambach mit den Eigentümern den „Verein Alte Schmiede Mambach“, um das anspruchsvolle Projekt gemeinsam auf eine solide Basis zu stellen. Gemeinsam wurden für die Wiederherstellung der Schmiede über 6000 Arbeitsstunden aufgewendet.

Ehrenamtlicher Einsatz

Das große ehrenamtliche und finanzielle Engagement des Vereins „Alte Schmiede Mambach“ und der Eigentümer hatte sich gelohnt. 2013 wurde das Objekt vom Landesdenkmalamt als Kulturdenkmal eingestuft und hat „wissenschaftliche, vor allem baukultur-, wirtschafts- und sozial- sowie technikgeschichtliche und heimatgeschichtliche Bedeutung“. Das Landesdenkmalamt bescheinigte den Eigentümern und dem Verein „Alte Schmiede Mambach“ eine mit viel Liebe zum Detail ausgeführte Restaurierung der ehemaligen Schmiede der Familie Gerspacher.

Ein Indiz für das enorme Engagement war auch, dass dies ohne öffentliche Förderung, nur mit finanziellen Mitteln der Eigentümer, dem enormen ehrenamtlichem Einsatz der Vereinsmitglieder und einigen namhaften Sponsoren und vielen Kleinspendern erreicht wurde.

Eine weitere Besonderheit der Mambacher Schmiede ist auch dem Umstand zuzuschreiben, dass das Inventar vollständig vorhanden war und am Gebäude keine nennenswerten Modernisierungen vorgenommen wurden. Allerdings litt das gesamte Anwesen unter undichten Dachflächen, die erhebliche Schäden auch im Gebäudeinneren zur Folge hatte

Für Besucher offen

Seit vier Jahren ist die Schmiede nun für Besucher offen und präsentiert sich durch vielfältige Angebote und Veranstaltungen wie regelmäßige Museumsöffnungszeiten, Führungen, Schmiedeabende, Konzerte, Lesungen und Amboss-Treffen.

Darüber hinaus kann die Schmiede auch für private Feiern und Anlässe genutzt werden. Eine Besonderheit ist noch die Widmung als Trauraum durch die Stadt Zell.

Großes Programm

Zum Hauptfest des Schmiedejubiläums am Sonntag, 8. September, erwarten die Veranstalter viele Besucher und bieten dazu ein umfangreiches Programm. Im Zentrum stehen Führungen durch Schmiede und Wohnhaus und verschiedene Demonstrationen an Esse und Amboss. Unter Federführung von Schmiedemeister Bernhard Rudigier aus Albbruck werden Eisenreifen auf Holzspeichenräder aufgezogen. Der Kunstschmied Marcel Rosello aus Schopfheim wird an der Doppelesse in der Schmiede und im Außenbereich sein Können demonstrieren. Zu den weiteren Höhepunkten gehören die Seilerei des Heimatmuseums „Klösterle“ Schönau, Vorführungen der Familie Hierholzer mit ihrer historischen Säge und Spaltmaschine. Einar Decker zeigt, wie man eine Sense fachgerecht dengelt.

Im Bürgerhaus werden alte Bilder aus der Geschichte von Mambach ausgestellt.

Als musikalische Höhepunkte spielt zum Frühschoppen die Feuerwehrmusik Mambach, und am Nachmittag gibt es zwei Auftritte der „Alphornfreunde“.

Für das leibliche Wohl wird im Bürgerhaus durch die „Germane Mambach“ gesorgt. Die Kaffeestube befindet sich im alten Wohnhaus der Schmiede, und nicht nur für Kinder gibt es Waffeln vom alten Küchenherd nach einem historischen Rezept.

Zur Anreise empfehlen die Veranstalter, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder das Fahrrad, denn es steht nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen zur Verfügung.

Weitere Informationen: www.schmiede-mambach.de.

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