Seit Mai 2021 ist Heipel überwiegend als Streetworker im oberen Wiesental zwischen Zell und Todtnau tätig und dort regelmäßig zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten anzutreffen. Bisher stößt das niederschwellige Angebot noch nicht auf allzu breite Resonanz, auch wenn der Sozialarbeiter bereits einzelnen Jugendlichen mit massiven Problemen über sein fachliches Netzwerk Hilfe zukommen lassen konnte. „Ich bin da, wenn es Probleme mit Schule, Eltern, Behörden, Drogen oder sonstwelcher Art gibt, es bringt aber nichts, die Jugendlichen zu bedrängen“, weiß Heipel. Geduld sei hier vonnöten, um etwas aufzubauen, dies umso mehr, als zuvor noch nie ein Streetworker im oberen Wiesental unterwegs war.
Beim Kontakt mit Jugendlichen, die in wenig gefestigten Verhältnissen klarkommen müssen, kommt dem Streetworker in Sachen Glaubwürdigkeit sicher zugute, dass auch sein eigenes Leben nicht ohne Brüche verlaufen ist. Der gebürtige Bremer verbrachte seine Kindheit in Namibia, kehrte mit zwölf Jahren nach Deutschland zurück, lebte einige Jahre in der Punk-Szene und holte erst mit 20 Jahren seine Schulabschlüsse nach. Nachdem er jahrzehntelang als Tauchlehrer gearbeitet hatte, absolvierte er vor fünf Jahren ein Fernstudium im Studiengang Soziale Arbeit und orientierte sich damit noch mal ganz neu. Wobei er betont, dass die Umorientierung für ihn viel Sinn macht: „Das Soziale war schon immer auch mein Thema.“
Der neue Jugendraum in Zell hat jeden Donnerstag und Freitag von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Streetworker Norman Heipel ist jeden Tag von 14 bis 15 Uhr am Bahnhof in Zell und von 15 bis 16 Uhr beim Spielplatz am Buchenbrändle in Schönau anzutreffen. Außerdem ist er telefonisch unter 016095194903 zu erreichen.