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Zell im Wiesental Quellen kommen auf den Prüfstand

Adrian Steineck
Ein Strukturgutachten soll Klarheit über den derzeitigen Zustand der Zeller Wasserversorgung schaffen. Foto: pixabay

Gemeinderat: Strukturgutachten zur Wasserversorgung vergeben / Grundlage für künftige Förderanträge

Die Wasserversorgung der Stadt Zell erfolgt über zwei Tiefbrunnen und einige Quellgebiete. Mithilfe eines Strukturgutachtens will die Verwaltung jetzt den Ist-Zustand bei der Wasserversorgung aufnehmen und auf dieser Grundlage mögliche Schwachstellen ausräumen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag die Vergabe des Gutachtens beschlossen, nachdem ein erster Anlauf gescheitert war.

Von Adrian Steineck

Zell. Das Gutachten, das an ein Freiburger Planungsbüro vergeben wurde, schlägt mit gut 30 500 Euro brutto zu Buche. Es wird vom Landratsamt Lörrach gefördert. Der Eigenanteil der Kommune liegt bei 12 800 Euro.

Ist-Zustand der Wasserversorgung

Kathrin Herzog, Sachgebietsleiterin Eigenbetriebe, ging auf die Hintergründe des Gutachtens ein. Es umfasst eine Bestandsanalyse, für die sämtliche Bereiche der Wasserversorgung wie Wassergewinnung, Aufbereitung, Förderung, Transport und Speicherung unter die Lupe genommen werden. Das Gutachten soll vorhandene Mängel aufdecken und helfen, die Wasserversorgung zu optimieren. Die dafür notwendigen Investitionsmöglichkeiten werden ebenfalls aufgezeigt. „Unser Ziel sollte sein, dass wir weiter die maximale Trinkwassermenge zur Verfügung haben“, sagte Bürgermeister Peter Palme.

Auf Grundlage des Strukturgutachtens soll die Kommune beim Regierungspräsidium Freiburg Förderanträge für Maßnahmen stellen können, die nachweislich zur Verbesserung und Sicherstellung der Wasserversorgung beitragen. Die Fördermöglichkeiten liegen pauschal bei 50 Prozent. Der Antragsteller, also die Stadt Zell, muss hierfür drei Angebote bei Firmen einholen.

Erstes Gutachten hat Mängel aufgewiesen

Im ersten Anlauf war bereits ein Strukturgutachten erstellt worden, das aber aus Sicht des Landratsamts Lörrach „erhebliche Mängel“ aufweist und keine Grundlage für zukünftige Fördermaßnahmen darstellt.

Dazu hatte die Stadt Zell im April 2017 einen entsprechenden Förderantrag beim Regierungspräsidium gestellt. Damals wurden fünf Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Die Auftragsvergabe erfolgte dann aber vor der Zusage der Fördermittel, was sich als schädlich für die Förderung erwiesen hat. Die Fördersumme wurde daher aberkannt, das Strukturgutachten daraufhin ohne Fördermittel erstellt. In den Haushalt für das laufende Jahr wurden Mittel für die Erstellung eines neuen Strukturgutachtens eingestellt.

Gemeinderäte wollen eingreifen können

Von Seiten der SPD-Fraktion wurde vorgeschlagen, das beauftragte Planungsbüro zu einer der nächsten Gemeinderatssitzungen einzuladen. „Mit der ersten Vergabe haben wir Schiffbruch erlitten“, hieß es dazu. Wenn das beauftragte Planungsbüro seine Konzeption im Gemeinderat vorstelle, könne man gegebenenfalls noch rechtzeitig nachfragen oder eingreifen, falls es nötig werden sollte. Peter Palme fragte hierzu nach, ob die Vorstellung des Konzepts nicht ohnehin eingeplant ist, und erhielt von Herzog die entsprechende Versicherung.

Dass ein solches Strukturgutachten notwendig ist, darüber waren sich die Räte einig. Im Ortsteil Mambach etwa herrsche Handlungsbedarf, dort habe man „ganz schlechte Quellen“, hieß es.

Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, den Auftrag für die Erstellung des Strukturgutachtens an ein Freiburger Planungsbüro zu vergeben.

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