^ Zell im Wiesental: Schicksale aus NS-Zeit aufgedeckt - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell im Wiesental Schicksale aus NS-Zeit aufgedeckt

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Uli Merkle stellt sein neues Buch vor. Foto: Uli Mekrle

Buchvorstellung: Uli Merkle präsentiert sein neues Buch über den Nationalsozialismus in Zell

„Ein schwarzes Loch in brauner Zeit“ – Das Buch über die Zeit des Nationalsozialismus in Zell von Uli Merkle liegt nun fertig gedruckt vor und wird am Freitag, 2. Dezember, offiziell vorgestellt.

Zell. Im Buch werden die lokalen Geschehnisse einer bislang nicht aufgearbeiteten Zeitepoche dokumentiert. Autor Uli Merkle aus Zell beschreibt und bebildert das sogenannte „Tausendjährige Reich“ und seine Auswirkungen auf die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Zell und den jetzigen Ortsteilen.

Zwei Jahre Recherche im In- und Ausland

Die zweijährige Recherchearbeit führten Merkle in Archive im In- und Ausland, wo er Aktenmaterial sichtete und zusammentrug. Zeitzeugen, die die NS-Herrschaft im Erwachsenenalter miterlebten, sind inzwischen verstorben. Es gab allerdings Menschen, die zu Lebzeiten ihre Erlebnisse niedergeschrieben haben.

Neben diesen wertvollen Informationen, machen die authentischen Anekdoten oder persönlichen Schicksale das ernste Thema nahbarer und geben einen Einblick in die Zeller Gesellschaft dieser schweren Zeit.

Los von Zeller Opfern aufgedeckt

Die lokale politische Situation und ihre Entwicklung nehmen im Buch einen großen Raum ein. Dabei werden die örtlichen NS-Verantwortlichen und ihre Machenschaften genauso porträtiert, wie die Opfer der Gewaltherrschaft. So wird das Los einzelner Zeller Euthanasie- Opfer aufgedeckt oder aber auch über das Schicksal von politisch Verfolgten berichtet. Diese darbten in sogenannter „Schutzhaft“, das heißt ohne rechtmäßige Verurteilung, in Gefängnissen, Zuchthäusern, Konzentrationslagern oder wurden gar getötet.

Es gab auch Zeller, die aktiv im Untergrund Widerstand leisteten und dann von den Nazis ermordet wurden. Erstaunlicherweise kennt man diese Widerstandskämpfer in Zell nicht mehr, während andere Städte sie mit Gedenktafeln oder Mahnmälern ehren oder Straßen nach ihnen benennen. Einige der politisch Verfolgten machten im Nachkriegsdeutschland eine politische Karriere, andere mussten ihr restliches Leben um Anerkennung als Opfer kämpfen. Merkle geht in seinem Buch aber auch auf den Alltag ein und beantwortet Fragen wie: Was geschah in den Zeller Vereinen? Wie gestaltete sich das Arbeitsleben in den Zeller Betrieben oder der Alltag im Allgemeinen? Wie war die Situation der Zwangsarbeiter, die in Zell lebten und arbeiteten? Wieso hat der Fremdenverkehr so sehr geboomt, wie seitdem nie mehr wieder? Auch die Besatzungszeit von 1945 bis 1949 wird mit ihren Lebensbedingungen ausführlich beleuchtet.

Buch wird am Freitag vorgestellt

Am Freitag, 2. Dezember, um 19 Uhr lädt der Zeller Bürgerverein zur Buchpräsentation in das Wiesentäler Textilmuseum ein. Der Eintritt ist frei. Danach wird ein kleiner Imbiss gereicht und es können Bücher gekauft werden.

Weitere Informationen:

 „Ein schwarzes Loch in brauner Zeit – Nationalsozialismus in Zell im Wiesental“ hat 348 Seiten, über 100 Abbildungen, und kostet 27 Euro. Das Buch ist erhältlich bei: Büro Zeller Bergland Tourismus, Bäckerei Gutmann in Zell, Weltladen Cabanj in Zell, Geschäftsstelle Markgräfler Tagblatt in Schopfheim oder direkt bei Uli Merkle (E-Mail: ulimerkle@aol.com, Tel. 07625/ 1479).

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