Zell im Wiesental Skulptur soll Stadtbild bereichern

Markgräfler Tagblatt
von links: Peter Palme, Thomas Döbele und Eberhard Färber. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Textilmuseum: Zwei drei Meter große Webschiffchen vor dem Eingang sollen Aufmerksamkeit erregen

Riesige Webschiffchen als Blickfang zieren jetzt ganz offiziell den dank des Einsatzes der städtischen Mitarbeiter und des „Holzwurm“-Geschäftsführers Daniel Srock endlich schmucken Platz vor dem Textilmuseum der Schwanenstadt.

Von Hans-Jürgen Hege

Zell. Enthüllt wurde die hölzerne Skulptur im Beisein von Bürgermeister Peter Palme, Mitgliedern des Museumsvereins und nicht zuletzt von Andrea und Eberhard Färber, den großherzigen Gönnern der Stadt und speziell des Museums, deren enge Verbundenheit zur Stadt Peter Palme in seinen Grußworten vor zahlreichen „Enthüllungs“-Gästen ausdrücklich unterstrich.

Thomas Döbele, der Vorsitzende des Textilmuseumsvereins, erläuterte im Rahmen einer kleinen Feier, was ihn und den Vorstand dazu bewogen habe, „zwei Webschiffchen in drei Meter Größe in Auftrag“ zu geben.

„Einmal“, so Döbele, „wollten wir mit der Skulptur das Stadtbild bereichern, zum anderen möchten wir damit noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenken.“ Unkompliziert unterstützt habe dieses Bemühen der Werkhof, der nicht nur die Fundamente zur Befestigung der Skulptur beisteuerte, sondern auch den Rasen drumherum begradigt neu anlegte, damit „mir jetz au mit em Rasemeier besser hantiere könne.“

Danach fielen die Hüllen, die diese überdimensionale Nachbildung zweier in Webstühlen notwendigen „Schiffchen“ verborgen hatten. Die hatte in dieser verkleinerten Form auch Eberhard Färber schon als kleiner Bub im Original kennengelernt. Dirigiert von der Mutter sei er damals „tief reingeraten“, weil die ihn ausbilden wollte, um in der Fabrik der Eltern weiterzumachen. Dass daraus nichts wurde, sei zu einem Teil auch Peter Palmes Vater zu verdanken, der mit Einführung der EDV in die Produktionsabläufe das Interesse des Färber-Nachwuchses an Computern weckte. Als sich das Ende der Textilära abzeichnete, gründete Eberhard Färber mit seinem Bruder eine Computerfirma und war damit so erfolgreich, dass es ihm möglich wurde, Zell und die Erinnerungen an glanzvolle Zeiten wie etwa mit dem Museum immer wieder finanziell zu fördern, und herzlich gern weiter zu spenden.

Peter Palme bekannte, dass es ihm und der Stadt „eine ganz besondere Ehre“ sei, das Färber-Paar in Zell begrüßen zu dürfen. Die Färbers seien ganz tief mit Zell verwurzelt. „Und die Zeller sind froh, dass es ihre Familie gab, sonst würde es viele und vieles von uns hier nicht geben, auch wenn die Zell-Schönau AG kein gutes Ende genommen hat“, sagte der Bürgermeister. Es seien schwierige Zeiten für Zell gewesen, von denen sich die Stadt bis heute noch nicht ganz erholt habe. Aber, so Palme an Färbers gewandt, „mit Ihrer Hilfe ist die Geschichte unserer Stadt weiter lebendig.“ Die Stadt sei stolz darauf, stolz aber auch auf den Einsatz von Zeller Bürgern, die sich für Erhalt, Pflege und Fortführung des Museums einsetzen.

Andrea und Eberhard Färber schickte er dann mit der Bitte um einen weiteren Besuch in seiner Stadt zurück nach München. „Vielleicht bringen Sie dann etwas mehr Zeit mit, damit wir Ihnen zeigen können, wie sich Zell momentan verändert.“ Es sei nämlich viel – unter anderem Schule, Kindergarten, Schwimmbad - am Laufen, es werde sehr, sehr viel verändert, sagte Palme und schmunzelte: Vor zwei Jahren noch wurde gemeckert, dass sich hier nichts tue, und jetzt schimpfen alle, ganz Zell sei eine Baustelle.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading