Gasthaus „Pfefferhütte“ hat am Sonntag zum letzten Mal geöffnet
Zell (sat). Was bereits in der Zeller Fasnacht thematisiert wurde, wird nun Wirklichkeit: Am Sonntag wird das Gasthaus „Pefferhütte“ zum letzten Mal seine Türen öffnen.
André Walther und seine Lebensgefährtin Sabine Grether haben genau vor acht Jahren die Traditionsgaststätte übernommen und mit einem neuen Konzept wiederbelebt. Nun ist der Pachtvertrag abgelaufen, und es gab keine Möglichkeit zur Verlängerung. „Wir wären gerne in Zell geblieben, aber es war nichts anderes frei“, so Sabine Grether gegenüber unserer Zeitung.
Vor der „Pfefferhütte“ führte André Walther neun Jahre lang die „Krone“ in Wieslet. Sabine Grether stammt aus Zell, und so waren beide glücklich, 2006 die Gäststätte in der Schwanenstadt pachten zu können. Nun brechen sie auf zu neuen Ufern: Die beiden Gastronomen werden in Weil am Rhein eine neue Gaststätte eröffnen. „Hoffentlich läuft das gut an“, sagte Sabine Grether.
Mit der „Pfefferhütte“ schließt eine weitere Zeller Traditionsgaststätte. Ihre Geschichte geht bis ins Jahr 1818 zurück, als Peter Montfort eine Brauerei nebst Schankwirtschaft erbaute und betrieb. Politisch unruhige Zeiten - die badische Verfassung wurde liberalisiert, Einflüsse der Französischen Revolution machten sich geltend - verhalfen der Wirtschaft zu ihrem heutigen Namen. Verschiedene liberale Zeller gründeten in den Jahren vor der Deutschen Revolution 1848 einen demokratischen Volksverein und verkündeten ihre revolutionären Ideen vor allem am Stammtisch der Montfortschen Brauereiwirtschaft mit „gepfefferten Reden“. Es ging nicht lange und das Gasthaus hieß offiziell „ Pfefferhütte“.
Heute bedauern besonders die Stammgäste die Schließung der „Pefferhütte“, die an wärmeren Tagen mit der Gartenwirtschaft vor dem Lokal und der Terrasse über der Wiese überzeugte. „Unsere Stammgäste werden am Sonntag noch einmal alle zu Besuch kommen“, so Sabine Grether, der der Abschied aus Zell schwer fällt. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. „Ein Grieche war im Gespräch, aber bisher hat sich da noch nichts getan“, so Grether.
