Einen Kompromissvorschlag machte Thomas Kaiser (SPD). Tatsächlich würde eine Mitnutzung der Sprachheilschule die Situation für einen Architektenwettbewerb deutlich verändern; da mit einer diesbezüglichen Entscheidung möglicherweise schon in den nächsten Tagen zu rechnen sei, könne man die Thematik an den demnächst tagenden Technischen Ausschuss verweisen.
Bürgermeister Peter Palme war nicht gerade erfreut über diese Verzögerung. Der Verwaltung sei es wichtig, keine Zuschüsse zu verlieren, deshalb habe man auf jeden Fall eine Alternative in der Hinterhand haben wollen, falls die Sprachheilschule-Variante nicht zum Tragen komme.
Anbau in Atzenbach
Indes war der Architektenwettbewerb für den Campus nicht der einzige Tagesordnungspunkt, der vertagt wurde. Das gleiche Schicksal ereilte die Vergabe für den Anbau eines Nebenraums an den Kindergarten in Atzenbach, der ebenso wie die Zeller Kinderbetreuungseinrichtung unter beengten Platzverhältnissen und einer sehr hohen Auslastung leidet.
Die Verwaltung bezeichnete den Anbau für Büros der Kindergartenleitung und Intensivbetreuungsräume als „elementar wichtig zum reibungslosen Betrieb des gesamten Kindergartens“. Eingereicht wurden drei Angebote. Die Verwaltung empfahl, den Auftrag für rund 250 000 Euro an eine Firma aus Schopfheim und aus Zell zu vergeben.
Doch auch hier setzten die Fraktionen eine Vertagung durch. Erwin Vollmer (SPD) stellte den entsprechenden Antrag, „weil uns verschiedene Details unklar sind“. Man sei „mit den vorgelegten Zahlen nicht zufrieden. Es ist kein Misstrauen gegen die Verwaltung, aber so können wir nicht sachgerecht entscheiden“.
Werner Ganter (CDU) und Einer Decker (FW) sprachen sich ebenfalls für eine Vertagung aus. „Wir wollen, dass die Sache noch mal geprüft wird“, sagte Ganter; es sei zu überdenken, „dass wir 250 000 Euro investieren, ohne einen einzigen neuen Kindergartenplatz zu schaffen“.
Bürgermeister Peter Palme zeigte sich frustriert über diesen Verlauf der Dinge: „Wir sind enttäuscht, denn wir haben richtig Gas gegeben, damit die Thematik in die Pötte kommt.“ Man müsse beim Thema Kinderbetreuung schnell vorwärts kommen, aber auf diese Weise gelinge das nicht. „Es wäre schön gewesen, wenn ihr früher auf uns zugekommen wärt“, so Palme an die Adresse der Fraktionen.