Kernpunkt der Forderungen ist die Schaffung eines Gesetzes für Unternehmensverantwortung. „Derjenige Mensch, der am Anfang der Produktionskette für unsere Alltagsprodukte steht, muss oft von einem Hungerlohn leben“, sagt Almut Teichert-Hailperin, die Vorsitzende des Weltladens Cabanja. Deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen entlang ihrer gesamten Lieferkette per Gesetz vorschreibt. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass freiwillige Maßnahmen der Unternehmen nicht ausreichen, um Menschen- und Arbeitsrechte weltweit effektiv zu schützen. Die bisherigen Appelle hätten wenig gefruchtet. Umso begrüßenswerter sei es, dass Bundesentwicklungsminister Gerd Müller ein solches Gesetz öffentlich ins Gespräch gebracht habe.
Der Zeller Weltladen möchte am Samstag die Bevölkerung mit seinen Aktionen für das Thema sensibilisieren, denn „der Konsument hat es in der Hand, was passiert“, ist Almut Teichert-Hailperin überzeugt. Deshalb sei es immens wichtig, das eigene Einkaufsverhalten kritisch zu überdenken. Anstöße dazu bieten Infowände im Gebäude der Sparkasse Wiesental sowie in der katholischen und evangelischen Kirche. Dort informiert Cabanja über die Problematik und wirft provokative Fragen auf, beispielsweise „Finden Sie das richtig, dass Menschen beim Nähen unserer Kleidung krank werden, nur weil wir sie billig kaufen wollen?“ Aufmerksamkeit bringen sollen auch Postkarten zur Thematik, die unter dem Motto „Lass das liegen!“ in Zell verteilt werden.