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Zell im Wiesental Wahlen ohne großen Rückenwind

Markgräfler Tagblatt
Die stellvertretende Vorsitzende Daniela Rümmele-Kiefer und Vorsitzender Klaus Wetzel (rechts) bedankten sich bei den ausgeschiedenen Stadträten Thomas Schmidt, Hubert Sprich und Bernd Schneider (von links). Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

CDU-Jahresfeier: Verdiente Stadträte verabschiedet / Abgeordneter Armin Schuster blickt nach vorne

Um „in gemütlicher Runde“ auf das Jahr 2019 zurückzublicken, hatte der CDU-Stadtverband Zell seine Mitglieder und Freunde am Sonntag zur Jahresfeier ins Gasthaus „Löwen“ eingeladen. Dort konnte Vorsitzender Klaus Wetzel über 40 Gäste begrüßen, darunter den Bundestagsabgeordneten Armin Schuster, Bürgermeister Peter Palme und den Geschäftsführer des CDU-Kreisverbands, Jürgen Rausch.

Von Hans-Jürgen Hege

Zell. Und alle hatten eines gemein: Man wollte sich nicht lange mit der Vergangenheit aufhalten, sondern in die Zukunft blicken. Denn es gebe viel zu tun. 2021 stehen Landtags- und Bundestagswahlen an. Rausch gab sich überzeugt, gute Kandidaten für den Landtag zu haben, ganz zu schweigen vom Bundestag, dem Armin Schuster auch in der nächsten Legislaturperiode, die seiner Meinung nach nicht vorgezogen noch dieses Jahr, sondern 2021 beginnen wird, angehören soll. Er hege die Hoffnung, dass es im Bund eine Minderheitsregierung geben wird, „wenn die SPD vorzeitig von der Fahne geht“.

Er sei der festen Überzeugung, dass die Wahlen erstmals nicht über den Bund oder das Land zu gewinnen seien, sondern direkt vor Ort mit den dortigen Verbänden und den Menschen in den einzelnen Regionen. „Ob wir das können, weiß ich nicht, weil wir das bisher nicht mussten“, sagte Armin Schuster. Bisher sei die Partei von einzelnen Personen wie Angela Merkel oder Wolfgang Schäuble getragen worden. „Wir hatten stets großen Rückenwind aus Berlin und Stuttgart, den wird es dieses Mal nicht geben“, meinte Schuster. Nach dem Abgang von Angela Merkel werde die Union keine Person haben, die im Volk unumwunden positiv wahrgenommen wird.

Als ernsthafte Konkurrenz stuft Schuster die Grünen mit einem „nach außen sehr harmonisch und sympathisch wirkenden Duo“ an der Spitze ein. Diesem Duo komme die momentane Aufgewühltheit in Sachen Klima sehr entgegen, vermutet Schuster. Der CDU stehe also beide Male ein „harter Kampf“ bevor. Der Wahlkampf funktioniere nur, „wenn wir nicht bundespolitische Themen polarisieren, sondern die Kandidaten, die vor Ort zur Wahl stehen, propagieren“.

Eine schwere Aufgabe stehe den Helfern in den Wahlkreisen ins Haus. Der Wahlkampf sei nicht „über großartige Klimadebatten auf Bundesebene“ zu gewinnen. „Wenn wir auf Bundesebene in die Falle gehen, dann diskutieren wir auf einem Niveau, auf dem ich uns im Moment für nicht wettbewerbsfähig halte“, betonte der Abgeordnete. Vermittelt werden müsse vielmehr, wer hier im Wahlkreis die Themen abackere, sich um die Probleme der Bauern oder die Rheintalbahn kümmere, glaubt Armin Schuster.

Offiziell verabschiedet wurden in der Versammlung drei verdiente Stadträte, die dem neuen Zeller Gemeinderat nicht mehr angehören. Bernd Schneider (zehn Jahre), Hubert Sprich und Thomas Schmidt (jeweils 15 Jahre) erhielten für ihren Einsatz im Interesse der Stadt Präsente und viel Beifall ihrer Parteifreunde.

Nach „groben Berechnungen von Klaus Wetzel hatte es etwa Ex-Fraktionssprecher Thomas Schmidt in 15 Jahren auf rund 600 Termine mit über 2000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden gebracht. „Und wenn man bedenkt, dass dieses Engagement auch mit viel Ärger, persönlichen Anfeindungen und vor allem massiven Einschränkungen im Privatlaben verbunden war, ist dieser Einsatz mit keinem Geld der Welt zu bezahlen“, sagte Wetzel.

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