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Zell im Wiesental Wandel bereitet auch Mahle Sorgen

Markgräfler Tagblatt

Jubilarfeier: Zeller Zulieferbetrieb für die Autobranche kommt um Personalabbau nicht herum

Der „Wandel“, wie Mahle-Betriebsleiter Hubert Philipp den drastisch herbeigeführten Umschwung in der Automobilbranche bezeichnete, stellt neben den Herstellern von Verbrennungsmotoren vor allem auch viele Zulieferbetriebe vor enorme Herausforderungen. Hauptgrund dieser Entwicklung ist das von der Politik geforderte Aus für die bislang genutzte Antriebsart und die Hinwendung zur Elektromobilität.

Von Paul Berger

Zell. Für viele Betriebe in der Autobranche bedeutet dies einen gewaltigen Kraftakt, der zweifellos Arbeitsplätze kosten wird. Sorgen um die Arbeitsplätze macht man sich inzwischen auch bei Mahle in Zell. Wie Philipp berichtete, freute man sich 2018 noch über ein „regelrechtes Boomjahr“, doch mittlerweile kämpft der Betrieb mit drastischen Umsatzeinbußen und Absatzrückgängen.

Das bedeutet, auch Mahle in Zell wird nicht um Personalabbau herumkommen. Deutlich zu spüren bekommen dies aktuell die Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen, deren Arbeitsverhältnisse nicht mehr verlängert werden. Dennoch hofft Betriebsleiter Hubert Philipp, dass Mahle in der Schwanenstadt in diesem Jahr ohne größere Verluste über die Runden kommt. Was 2020 angeht, werde man alles versuchen den jetzigen Stand zu halten, erklärte der Betriebsleiter. Dies bedeute jedoch für jeden Einzelnen höhere Geschwindigkeiten und die Bereitschaft zu Veränderungen. Chancen für das Zeller Werk sieht Philipp vor allem in der eigenen Entwicklungs-Abteilung am Standort.

Mit Blick auf die Mitarbeiter, die in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurden, gebe es zwei Seiten der Medaille. Neben dem sozialverträglichen Personalabbau gehe dem Unternehmen andererseits wertvolle und über Jahrzehnte erworbene Erfahrung verloren. Den Zukunftsherausforderungen könne man nur mit organisatorischen Verbesserungen begegnen, bekräftige Philipp.

Was die E-Mobilität angeht, sieht Bürgermeister Peter Palme noch etlichen Nachholbedarf: „Wir sind bei der Entwicklung neuer Technologien noch lange nicht so weit, wie wir uns das wünschen.“ Auch warnte er vor möglichen Abhängigkeiten, was die Beschaffung der benötigen Rohstoffe für die Batterieherstellung angeht. Stattdessen sollte man sich stärker auf die Erforschung von Wasserstoff und Brennstoffzellen als zukünftige Antriebsarten konzentrieren, empfahl Palme, der bei der Feier den Jubilaren für ihre 40-jährige Betriebstreue die Urkunden des Landes Baden-Württemberg überreichte.

Für 40 Jahre geehrt wurden: Klaus Rümmele, Brigitte Marterer, Ernst Mulflur, Salvatore Scribano, Klaus Strittmatter, Franz-Josef Korz, Kornelia Schmidt, Andreas Kneusslin und Klaus Berger. Ehrungen für 25 Jahre gingen an: Ralf Korngiebel, Dirk Pflug, Jürgen Morath, Stefan Brombacher und Dieter Käsinger. Ihren wohlverdienten Ruhestand haben in diesem Jahr erreicht: Calogero Crapisi, Oswald Wuchner, Edwin Philipp, Barbara Wassmer, Christiane Wagner, Osman Metinsoy, Salvatore Cipolla, Giuseppe Porto, Rifat Oeztuerk, Klaus Berger, Eugen Wetzel und Hans-Dieter Pleus. Glückwünsche an die Jubilare kamen auch vom Vorsitzenden des Betriebsrats, Peter Bauer.

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