Zell im Wiesental Wiener Klassik mit Schwung

Gudrun Gehr
Männerchor in weiblicher Hand: die Riedicher Sänger mit ihrer Chorleiterin Almut Teichert-Hailperin Foto: Gudrun Gehr

Jahreskonzert: Männerchor Riedichen überzeugt bei seinem Auftritt: stürmischer Beifall

Nach zweijähriger Zwangspause eröffnete der Männerchor Riedichen sein Jahreskonzert mit dem irischen Volkslied „Singen ist Leben“, auch bekannt durch die Version von Cat Stevens als „Morning has broken“. Vorstand Timo Philipp begrüßte die Gäste schmunzelnd: „Wir hoffen, dass wir nach zwei Jahren noch singen können. Der Einstieg hat ja nun geklappt“.

Von Gudrun Gehr

Zell-Riedichen. Ein anspruchsvolles Programm hatte die ambitionierte Chorleiterin Almut Teichert-Hailperin erstellt. Intensive Vorbereitungen hatte die Sängerschar aufgewendet, um dieses gekonnt zu präsentieren.

Das Programm beinhaltete überwiegend Stücke der Wiener Klassik des 18. und 19. Jahrhunderts. Deutlich merkte man den 18 Aktiven die Freude an, sich nun endlich wieder vor seinem Publikum im voll besetzten Riedicher Bürgersaal präsentieren zu können.

Kenntnisreich und amüsant führte Moderator Stefan Wetzel durch das Programm und meinte: „Ihr habt uns gefehlt. Singen ist Leben, und singen ist Freude. Das Leben hat weitaus mehr zu bieten als Corona“.

Mit einem Kanon aus der Renaissance-Zeit, „O Musica, du edle Kunst“ des Komponisten Paul Peuerl, zeigte der Chor mit Schwung und Temperament sein hohes Niveau. Mit hoher Präzision der Einsätze wurde das Trinklied „Hört, hört“ von Louis Spohr präsentiert. Das Ende des ersten Teils endete mit dem fröhlichen Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart „Freunde, lasset uns beim Zechen“.

Jubiläum der Operetteninszenierung

Entzückt war das Publikum im zweiten Teil über den amüsant präsentierten Kanon von Joseph Haydn „Herr Gänsewitz zu seinem Kammerdiener“. Heiter war der Text des Liedes: „Befehlt doch draußen still zu schweigen, ich muss jetzt meinen Namen schreiben“. Moderator Stefan Wetzel schmunzelte: „Wir wissen nicht, wer den Herrn Gänsewitz störte, seinen Namen zu schreiben“.

Weitere Stücke der Wiener Klassik folgten, darunter „Die Nacht“ des Komponisten Franz Xaver Mozart, Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart. „Die Forelle“ von Franz Schubert, die als zappelndes und launisches Fischchen vertont wurde, begeisterte die Gäste.

Im dritten Teil des Konzertes erinnerte Stefan Wetzel an die Operetteninszenierung im Jahr 2008 auf dem Blasihof in Gschwend. Vor 15 Jahren präsentierten die Männerchöre Pfaffenberg und Riedichen erfolgreich und unvergessen die Oper „Zauberflöte“ von Mozart. Angesichts dieses Jubiläums gehörte der dritte Teil des Jahreskonzertes diesem Werk. Mit beeindruckender Klavierbegleitung der Dirigentin präsentierte Paul Hailperin die Arie „O Isis und Osiris“, Hartmut Maier mit seiner starken Tenorstimme begab sich samt Vogelkäfig und Flöte beim Singen der Arie des Vogelhändlers Papageno durchs Publikum.

Stürmischer Beifall und Jubel war der Dank des Publikums. Natürlich durfte sich der Chor erst nach drei weiteren Zugaben von der Bühne verabschieden.

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