Zell im Wiesental „Wir müssen zu den Bürgern gehen“

Markgräfler Tagblatt
Claudia Dolzer berichtete bei der Versammlung der SPD Zell - Oberes Wiesental von der Arbeit im Gemeinderat der Schwanenstadt. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

SPD: Genossen zogen Bilanz und stellten Pläne vor / Werner Senn kündigt Parteiaustritt an

Bei der Mitgliederversammlung des fusionierten Ortsvereins Zell - Oberes Wiesental wurde deutlich, dass sich die Parteimitglieder für das neue Jahr engagierte Pläne für die verstärkte Zusammenarbeit mit Bürgern und Gewerbetreibenden auf die Fahne geschrieben haben.

Zell (hf). Der Vorsitzende Rainer Süttele kündigte schon in der Begrüßung an, dass die Mitglieder des Ortsvereins im laufenden Jahr alle Gewerbebetriebe im Raum Zell - Oberes Wiesental besuchen wollen, um Bedürfnisse der Betriebe in Erfahrung zu bringen.

Für den Kommunalpolitischen Ausschuss in Zell verwies Klaus Berger auf die Fortführung der Sommertour-Aktivitäten in den Ortsteilen und der Kernstadt. „Wenn wir die Erfahrung machen, dass relativ wenige Bürger oder Unternehmer zu unseren Veranstaltungen kommen, müssen wir eben zu den Bürgern gehen“, erklärte Klaus Berger.

Rund 30 Parteimitglieder aus Zell, Schönau und Todtnau hatten sich am Dienstag in Zell eingefunden. In seiner Begrüßung hob Rainer Sütterle die Fusion der früher eigenständigen Ortsvereine Zell, Schönau und Todtnau zum neuen Ortsverein Zell - Oberes Wiesental als besonderes Ereignis des Jahres 2017 hervor. „Das einstimmige Votum aller Mitglieder für die Fusion gibt uns die Möglichkeit, Kräfte zu bündeln und noch schlagkräftiger für die Erreichung unserer politischen Ziele in der Region zu kämpfen“, erklärte Sütterle. Nach der Fusion werde die Zusammenarbeit weiter vertieft und intensiviert.

Aus der Gemeinderatsfraktion in Zell gaben die Sprecher Thomas Kaiser und Claudia Dolzer einen Überblick über die wichtigsten Themen. Thomas Kaiser ging auf neue Bauplätze im Baugebiet „Hintere Obermatt“ ein. Dort sollen 24 neue Bauplätze geschaffen werden, von denen sechs der Stadt gehören. „Damit wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen“, versicherte Kaiser, der daran erinnerte, dass die Stadt seit Jahren einen spürbaren Zuzug neuer Bürger verzeichnen könne. Auch die Neugestaltung des Bahnhofareals gehe zügig voran und werde das ganze Gebiet attraktiver und freundlicher gestalten.

Im vergangenen Jahr konnte die neue Stadthalle eröffnet werden. „Dass wir jetzt eine sanierte Halle mit der für die Handballspiele erforderlichen Spielfeldgröße bekommen haben, ist eine ganz tolle Sache, über die sich die Schüler, die Sportler und die Bürger gleichermaßen freuen“, so Thomas Kaiser.

Zudem wies Kaiser auf das neue Regenrückhaltebecken und die schon lange geforderte neue Aussegnungshalle in Gresgen hin. Dem Engagement des Fördervereins in Gresgen dankte Kaiser.

Claudia Dolzer berichtete über den geplanten Windpark auf dem Zeller Blauen. Hier plant der Investor EWS im Jahr 2018 den Pool-Vertrag zwischen den beteiligten Gemeinden abzuschließen. 2019 sollen dann die für die Genehmigung erforderlichen Gutachten erstellt werden, damit im Jahr 2020 mit dem eigentlichen Bau der Windkraftanlagen begonnen werden kann, erklärte Claudia Dolzer.

Unzufriedenheit mit Bundespolitik

Ein kleiner Wermutstropfen fiel in die ansonsten harmonische Versammlung, als das Zeller SPD-Urgestein Werner Senn seine Absicht mitteilte, die Partei verlassen zu wollen. Bei neuerlichen GroKo-Verhandlungen und den laufenden aktuellen Entscheidungen fühle er sich in der Partei nicht mehr beheimatet, erklärte der langjährige SPDler und frühere Gemeinderat.

Die Ankündigung rief heftigen Widerspruch hervor. Willi Weber aus Todtnau erklärte, auch er sei unzufrieden mit der Haltung seiner Partei in dieser Frage. Aber gerade jetzt seien die Mitglieder gefordert, zusammenzustehen und an der Neuausrichtung der Partei mitzuarbeiten.

Auch der Ortsvereinsvorsitzende Rainer Sütterle kündigte an, in der kommenden Woche das Gespräch mit dem Alt-Mitglied zu suchen und ihn zu bitten, seine Ankündigung noch einmal zu überdenken.

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