Zell im Wiesental Zug- und Busverkehr verdichten

(pele)
Die Stadt Zell wünscht sich eine Bushaltestelle beim Sportpark Brühl. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Zell macht Vorschläge für Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Landkreises.

Zell - Der Nahverkehrsplan des Landkreises soll weiterentwickelt werden. Zu diesem Vorhaben gab es am Montagabend im Zeller Gemeinderat eine ganze Reihe von Ergänzungs- und Verbesserungsvorschlägen. Unter anderem wünscht man sich die Einrichtung einer Bushaltestelle beim Sportpark Brühl.

Der Nahverkehrsplan, der aus dem Jahr 2016 stammt, soll im Frühjahr 2020 neu beschlossen werden. Der Landkreis will die einzelnen Gemeinden frühzeitig beteiligen, „damit ein zukunftsfähiges, ressourcenschonendes und für den Fahrgast attraktives ÖPNV-Netz sichergestellt werden kann“, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Die Verwaltung hatte eine Liste an Punkten zusammengestellt, die dem Landkreis vorgelegt werden soll. Auf dieser findet sich etwa die Einrichtung von Hinweisschildern für die P+R-Anlage beim Bahnhof, die Anpassung des Busverkehrs an Schulzeiten, die Einführung eines Ruftaxis oder Rufbusses oder die Wiedereinführung des Radbusses am Wochenende.

Eine ganze Reihe von wichtige Punkten zur Verbesserung des ÖPNV-Systems insbesondere im ländlichen Raum legte Karl Argast dar. So verwies er auf eine notwendige Verdichtung des Busverkehrs von Zell nach Todtnau an Wochenenden. „Dafür gibt es gute Chancen, wenn wir zusammenstehen“, so der Verkehrsexperte der SPD-Fraktion. Weiter gelte es unter anderem, den Halbstundentakt der Regio-S-Bahn nach Zell von Montag bis Samstag bis 21.30 Uhr zu verlängern. Denkbar sei es auch, mit Hilfe des Biosphärengebiets wieder eine Busverbindung von Zell über den Hinterhag nach Todtmoos zu installieren. Schwierig werde es dagegen in Sachen Nachtbus, da hier ein Fahrer mittlerweile nicht mehr allein unterwegs sein dürfe.

Argast verwies auch darauf, dass der Landkreis plane, an größeren Umstiegsorten elektronische „Echtzeitanzeigen“ für den ÖPNV zu installieren. Dies müsse zumindest am Zeller Bahnhof und am Todtnauer Busbahnhof möglich sein.

Andrea Kummle, Fraktionssprecherin der Freien Wähler, begrüßte die Forderung nach einer Einrichtung einer Bushaltestelle am Sportplatz, sah aber größere Chancen für eine Realisierung, wenn eine Bedarfshaltestelle angemeldet wird. Bernd Schneider (CDU) verwies in diesem Zusammenhang auf die gefährliche Situation, die häufig entstehe, wenn Schüler aus Hausen nach dem Sportunterricht entlang der Bundesstraße ins Hebeldorf laufen.

Vor zu hohen Erwartungen warnte Zuhörer und Busunternehmer Walter Heizmann. Man dürfe nicht vergessen, dass der Ausbau des ÖPNV nicht kostenlos zu haben sei. „Wer soll das Wunschdenken finanzieren?“, fragte Heizmann.

Auch die Ortsteile waren zu Stellungnahmen zum Nahverkehrsplan aufgefordert worden. Diese müssen allerdings erst noch in die Vorschlagsliste aus Zell eingearbeitet werden. Mit diesem Zusatz beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Forderungen und Wünsche zum öffentlichen Nahverkehr nach Lörrach weiterzuleiten.

Unabhängig vom neuen Nahverkehrsplan ist die mögliche Einführung eines Kurzstreckentarifs zu sehen, die in der Diskussion ebenfalls angerissen wurde. Dafür gebe es nicht nur in den Ballungsgebieten, sondern auch in Zell Bedarf, meinte Thomas Kaiser (SPD) und verwies darauf, dass mancher Bürger gerne vom Grönland mit dem Bus in die Innenstadt zum Einkaufen fahren würde, allerdings nicht bereit sei, für die zweimalige Bewältigung dieser kurzen Strecke fünf Euro zu berappen.

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