Reifer Gitarrenblues
Schmerz und Klage wurden hörbar, gepaart mit oktavenreicher Stimmgewalt. So geschehen beim dritten Song, „A Fool’s Paradise“, ein Acht-Minuten-Stück, das von einem durchgezogenen Leitmotiv umgeben wird. Alter Bluesrock war da zu hören. Noch muss man sie wohl vorstellen, die Band, die den Blues im holländischen Delta schaffe, aber wie aus den Sümpfen Louisiana klinge, wie ein Kenner es treffend formulierte.
2022 gewannen sie die European Blues Challenge, im Vorfeld sorgten sie für Fassungslosigkeit - im positiven Sinne. Die Nummern triefen vor reifem Gitarrenblues und sind mit dem epischen Sound der Hammondorgel vergangener Zeiten ummantelt. Zwei CDs sind auf dem Markt. Im „Spassi“ kamen Stücke beider Scheiben zu Gehör, wie die Sängerin mitteilt. Fast scheint es, als hätte sie eine mädchenhafte Sprechstimme und eine zweite für den Beruf am Mikro. Erstere zeigte sich bei ihren Ansagen und etwa bei „Guide me Home“, ein sanftes Lied. Timmer zur Seite standen vier Männer: Schlagzeuger Benjamin, Basser Kjelt, Gitarrist Sonny und Tastenmann Dave Warmerdam. Letzterer, so geht die Kunde, habe in Memphis im Halbfinale der International Blues Challenge alle verblüfft.