Zell Stadt verwirft Sanierungspläne

Gerald Nill
Die Ortsverbindungsstraße nach Gaisbühl soll nun doch schon saniert werden. Foto: /Gerlald Nill

Während die Sanierung „Über der Brücke“ in Mambach verschoben werden muss, soll nun – überraschend – die Straße nach Gaisbühl saniert werden.

Beim diesjährigen Antrag auf finanzielle Unterstützung durch den Ausgleichstock muss die Stadt Zell auf Plan C zurückgreifen. Das bedeutet: Saniert werden soll nun eine Ortsverbindungsstraße zum Ortsteil Gaisbühl, der eigentlich auf Platz 12 der Prioritätenliste steht.

Zur Vorgeschichte: Vor zwei Jahren legte der Zeller Gemeinderat eine Prioritätenliste vor, die eine Realisierung des lang gehegten Wunsches zur Erneuerung des Bahnhofsplatzes mit Busbahnhof vorsah. Aufgrund der finanziell angespannten Lage der Schwanenstadt muss dieses Projekt erneut auf die Zukunft verschoben werden.

Plan geht nicht auf

In seiner letzten Sitzung im Oktober sprach sich der Finanzausschuss dann dafür aus, die Straße „Über der Brücke“ in Mambach zu sanieren. Denn hierfür könnte ein Ausgleichstock-Antrag gestellt werden, hieß es (wir berichteten).

Bei der internen Aufarbeitung für die geplante Straßensanierung, wurde festgestellt, dass in diesem Straßenbereich bislang keine Kanalisation vorhanden ist. Die bestehenden Grundstücke werden über Querverbindungen über private Grundstücke angeschlossen. Im Zuge der Straßensanierung müsste ein komplett neuer Kanal verlegt werden. Eine Anfrage an das Landratsamt ergab, dass auch die Kanalerneuerung förderfähig wäre. Allerdings ist der Zeitpunkt der Antragsstellung in diesem Jahr abgelaufen und muss ebenfalls verschoben werden. Die Straße „Über der Brücke“ kann somit erst 2025 saniert werden.

Der neue Vorschlag

Wieder recherchierte das Bauamt nach einer Investition für den Ausgleichstock und wurde im Weiler Gaisbühl oberhalb von Riedichen fündig. Der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach plant für das Jahr 2024 Glasfaser nach Riedichen-Gaisbühl zu verlegen. Und die Ortsverbindungsstraße nach Gaisbühl muss ebenfalls saniert werden. Diese Straße steht zwar auf der Prioritätenliste an Platz 12, könnte jedoch aufgrund des geplanten Breitbandausbaus vorgezogen werden.

Zustimmung im Gremium

Die Kosten für diese Straßensanierung werden auf 150 000 bis 160 000 Euro geschätzt, informierte Kathrin Herzog für die Verwaltung. CDU-Fraktionschef Klaus Wetzel nörgelte zwar zunächst: „Wofür haben wir denn eine Prioritätenliste gemacht?“, konnte letztlich aber doch mit dem Vorschlag leben, wie er sagte. Für die SPD befand Fraktionsvorsitzender Thomas Kaiser, dass das eine sinnvolle Sache sei, da für das Glasfaser die Straße ohnehin aufgerissen werden muss. Paul Hailperin sprach für die Freien Wähler von einer „super Idee“ und regte in dem Zug - nicht ganz uneigennützig an, die Verbindungsstraße nach Hütten ebenfalls zu sanieren. Bürgermeister Peter Palme antwortete knapp, dass dies so nicht geplant sei. Er nahm die Zustimmung der Ausschussmitglieder zur Kenntnis.

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