Zell Teiche gegen den Wassermangel

Christoph Schennen
Frank Stanicki will mit einem Verein die Wasserversorgung der Weiden sicherzustellen. Foto: /Christoph Schennen

Frank Stanicki aus Zell will einen Verein namens „Heilzentrum Schwarzwald“ gründen. Er sucht Mitstreiter, die mit ihm einen Südhang suchen, auf dem sich eine Wasserretentionslandschaft realisieren lässt

Frank Stanicki aus Zell will einen gemeinnützigen Verein gründen. Er soll „Heilzentrum Schwarzwald“ heißen. Zentrales Projekt dieser Vereinigung ist die Schaffung einer Wasserretentionsfläche an einem Südhang im Schwarzwald, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt.

Die Landschaft könnte aus mehreren Teichen bestehen: einem, der im Sommer das Wasser hält, und einem weiteren, der im Frühjahr leerläuft und den Erdkörper mit Wasser füllt, so die Idee. Der gebürtige Freiburger meint, dass durch diese Maßnahme alle Quellen unterhalb der Teiche besser geschützt seien. Um sein Projekt zu realisieren, will Stanicki eine Fläche für den Verein pachten oder kaufen.

Versorgung sicherstellen

Im Zuge des Klimawandels müsse man Maßnahmen ergreifen, um die Versorgung der Weiden in den Hochlagen sicherzustellen, sagt der Heilpraktiker. Er weist daraufhin, dass 80 Prozent der Waldschäden auf Trockenheit zurückzuführen seien. Durch die Trockenheit steige auch die Waldbrandgefahr, die jedoch durch das gezielte Anlegen von naturverträglichen Teichen in den Höhenlagen deutlich entschärft werden könnte. Stanicki sagt: „Das Wiesentalsystem mit seinen stark nach Süden exponierten, steilen Hängen, die oft nur eine geringe Humusschicht aufweisen, ist eines der am meisten von Trockenheit gefährdeten Gebiete im Schwarzwald. Anders als zum Beispiel im Hotzenwald gibt es keine Moore, die wieder eingenässt werden können.“

Artenreiche Bepflanzung

Stanickis Vorbilder sind Sepp Holzer und Robert Briechle. Letzterer hat im Allgäu einen biologisch bewirtschafteten Landwirtschaftshof aufgebaut. Wichtig sind ihm unter anderem naturbelassene und spätgemähte Wiesen, Naturdeiche, Schwimm- und Löschteiche, eine artenreiche Bepflanzung und Bodenregeneration durch Humusaufbau. Stanicki interessiert sich ausschließlich für die ökologischen Ideen Briechles, vom ideologischen Unterbau Briechles („Anastasia-Bewegung“) distanziert er sich. Sepp Holzer hat eine Permakultur für den alpinen Bereich entwickelt (Holzersche Permakultur), die auf Wasserretentionsflächen, Hügel- und Hochbeete, Terrassenbau und die Haltung gefährdeter Nutztierrassen sowie bedrohter Pflanzenkulturen setzt. Holzer realisierte im portugiesischen Ökodorf Tamera im ebenen Bereich Wasserretentionsteiche.

Stanicki betont, dass es keine 1:1-Umsetzung der Ideen der genannten Öko-Pioniere geben könne, für das Projekt im Schwarzwald könne man sich von ihnen aber inspirieren lassen.

Für sein Projekt sucht Stanicki Mitglieder, die ihre Talente in den Verein einbringen wollen. „Der erste Schritt ist die Suche nach einem geeigneten Hang“, sagt Stanicki. Eine Fläche von drei bis fünf Hektar wird angestrebt. Hierbei sind gerade auch Grundbesitzer und Gemeinden angesprochen. Mithelfen könnten auch junge Leute, die sich im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres engagieren wollen.

Satzung in Arbeit

Der Heilpraktiker will den Verein so schnell wie möglich gründen. Er arbeite bereits an einer Satzung. Stanicki will mit seinem Projekt dem Trockenstress der Natur entgegenwirken: „Die Natur muss genug Wasser haben. Ohne Wasser keine Heilung.“

Kontakt: Tel. 0162/8630847. E-Mail: frank.stanicki@gmail.com.

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