Zukunft Rathaus Freie Wähler lehnen Sanierung ab

pd
Das Rathaus soll saniert werden. Foto: Marco Fraune

Die Sanierungs-Variante hat laut FW zu hohe technische und finanzielle Risiken – Andere Varianten seien nicht geprüft worden.

Die Freien Wähler bleiben bei ihrer Haltung zur Zukunft des Rathauses: Ein Neubau am jetzigen Standort, dem Egon-Hugenschmidt-Platz, sei nicht ausreichend geprüft worden. Eine Sanierung birgt ihrer Meinung nach zu viele Risiken technischer und finanzieller Natur.

Am Donnerstag wird der Gemeinderat über die Zukunft des denkmalgeschützten Rathauses aus den 1970er Jahren entscheiden. Diskutiert wurden ursprünglich vier Varianten: Eine Sanierung des Bestandsgebäudes, ein Neubau am aktuellen Standort, eine Sanierung der alten Kreisklinik oder ein Neubau am Standort der Kreisklinik. Fachbüros haben im Auftrag der Stadt vor allem eine der vier Varianten in Gutachten beleuchtet: Die Sanierung des jetzigen Rathauses. Später wurde noch ein Neubau auf dem Gelände des Kreisklinikums geprüft. Allerdings mit deutlich größerer Grundfläche, als im Falle einer Sanierung des bestehenden Hochhauses, heißt es in einer Stellungnahme. Nach Ansicht der Freien Wähler sind die Varianten somit nicht vergleichbar. „Die Stadtverwaltung bevorzugte von Anfang an die Sanierung des Bestandsgebäudes, lange bevor Gutachten vorlagen“, heißt es.

FW: Und das wird dann richtig teuer

„Der Standort ist bestens geeignet“, bekräftigen auch die Freien Wähler. Aber sie sind der Meinung, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich und vielmehr mit unkalkulierbaren technischen und finanziellen Risiken einhergehen würde. Daher schlagen sie vor, am Egon-Hugenschmidt-Platz einen flachen Rathaus-Neubau zu errichten, der preisgünstiger wäre als ein neues Hochhaus.

Die Gutachten hätten zwar ergeben, dass das Betonskelett des jetzigen Rathauses noch tragfähig sei, argumentieren der Fraktionsvorsitzende Matthias Lindemer und Thomas Denzer. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit müsse in das Betonskelett eingegriffen werden: etwa, um moderne Aufzüge einzubauen oder falls man alte verrostete Wasserleitungen findet und Wasserschäden vorhanden seien. Dann müsse die Statik neu berechnet und die Betonkonstruktion angepasst werden: „Und das wird dann richtig teuer.“

Fassadenfuge & Co.

Unkalkulierbare Kostenrisiken sehen die Freien Wähler auch beim Erdbeben- und beim Brandschutz. Das Rathaus entspreche nicht mehr den aktuellen Vorschriften zum Erdbebenschutz, wird Thomas Vogel zitiert. Matthias Lindemer erklärt, die Gutachten würden unter anderem auf einen gravierenden Brandschutzmangel hinweisen: Eine Fassadenfuge sei nicht mit den grünen Metalldeckplatten gestaltet, sondern mit einer Fensterreihe bis in das oberste Stockwerk. Diese Fassadenfuge müsse laut Gutachten brandschutz-technisch aufgerüstet werden, da ein Feuer über die Fenster das gesamte Gebäude erfassen könne. Ob das möglich ist könne bezweifelt werden. Eine Lösung nennt das Gutachten nicht, kritisieren die Freien Wähler in ihrer Stellungnahme.

Bei einem Investitionsvolumen von 50 bis 70 Millionen, würde sich jede weitere Variantenprüfung lohnen, schreiben die Freie Wähler. Vor allem weil diverse Schulen weiter auf eine Sanierung warten müssten.

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