Geknallt wird das ganze Jahr über. An Silvester, bei Firmenjubiläen, runden Geburtstagen, Hochzeiten oder Volksfesten wie in Aschaffenburg, das für Sauer eines von 150 Feuerwerken jährlich ist und mit einem Preis von etwa 10.000 Euro sein größtes. Aufgebaut wird es in Abteilungen. Hier Magnesium-Bomben. Die sind hell und bunt. Dort der Goldregen. „Beides zusammen geht nicht, weil man dann vom dunklen Goldregen nichts mehr sehen würde. Der würde im hellen Magnesium untergehen“, sagt Sauer. Er ist für die Gestaltung des Ablaufs und die verwendete Pyrotechnik zuständig. „Es geht darum, die richtigen Effekte zu kombinieren, so dass am Himmel ein gefälliges Bild entsteht.“
Feuerwerk brauche Struktur und ein gewaltiges Ende. Die Mörser, das sind Hülsen aus Glasfaser, stecken in Holzkisten. Die sind beschriftet, wie auch die etwa 800 Feuerwerksbomben, so dass man weiß, welche Bombe in welches Rohr muss. Die Kisten werden mit Eisennägeln im Boden verankert, dann die Abteilungen mit Zündschnüren und pyrotechnischen Verzögerern verbunden. Schließlich werden die Zünder verklebt, so dass sie bei Regen nicht nass werden und bei Funkenflug nicht losgehen. „Unkontrollierte Explosionen und Feuer sind die größte Gefahr.“ Man müsse darauf achten, das gesamte Feuerwerk stets unter Kontrolle zu haben. Dann setzt sich Sauer einen Gehörschutz auf und das Feuerwerk mittels Funkzündanlage in Gang.
In Aschaffenburg kennt sich Sauer aus, das Feuerwerk dort lässt seine Firma seit Jahrzehnten steigen. Da kennt er die Ansprechpartner beim Wasserschifffahrtsamt, die den Verkehr auf dem Main während des Feuerwerks sperren. Und beim Landratsamt wegen des Naturschutzes. Genauso die Zuständigen bei Gewerbeaufsichtsamt, Stadtverwaltung und Polizei. Bevor es krachen darf, müssen einige zustimmen. Und Sauer weiß, dass der Parkplatz den vorgeschriebenen Schutzradius bietet. Der beträgt 80 Prozent der Steighöhe der höchsten Bomben.