"Wir wissen, dass 70 Prozent des Kokains, das nach Europa gelangt, über unsere Häfen kommt", erklärte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Der internationale Drogenhandel sei nicht nur eine Bedrohung für die europäische Sicherheit, sondern auch für die Demokratie, betonte sie. Die organisierten kriminellen Gruppen seien stark, professionell und äußerst gewalttätig, aber auch sehr international.
Europäische Strategie gegen global vernetzte Täter
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte zum Auftakt des Treffens, es komme den Drogenkartellen darauf an, den europäischen Markt, auf dem höchste Preise gezahlt würden, möglichst sicher etwa mit Kokain zu beliefern. Dazu wählten sie die aus ihrer Sicht jeweils einfachsten Wege. "Deswegen sollten wir eine europäische Strategie haben, mit der alle europäischen Häfen erfasst sind." Es dürfe nicht passieren, dass die Kriminalität etwa in Rotterdam und Antwerpen zurückgedrängt werde und sich dafür in Hamburg aufbaue.
"Wir wissen, dass wir es mit einer hochprofessionellen, international global vernetzten, sehr gefährlichen Struktur der organisierten Kriminalität zu tun haben", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Deshalb sei eine noch schlagkräftigere internationale
Sicherheitsallianz nötig. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte das Treffen der internationalen Politiker. Es sei wichtig, dass die EU-Länder mit den größten Seehäfen in Europa ihre Einfuhrkontrollen ausbauen und eng miteinander abstimmen wollten, sagte GdP-Bundesvize Alexander Poit.