Beamte finden Waffe
Bei seiner Festnahme hatte der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft eine durchgeladene und scharfe Waffe bei sich, sowie 22 Schuss Munition, ein Messer und ein Reizstoffsprühgerät in der linken Socke. Der vermeintliche Sprengstoffgürtel bestand aus einer Weste sowie Büchern und Kabeln in Alufolie. Um jede Gefahr auszuschließen, zerstörten Entschärfer der Polizei die Bastelei mit einem Wasserschuss, wie der Staatsanwalt erklärte. Der Flugverkehr konnte erst am frühen Abend des 5. November wieder aufgenommen werden. Der Betrieb war mehr als 20 Stunden unterbrochen.
Der Angeklagte bat die betroffenen Passagiere und die Polizei um Entschuldigung. "Ich weiß, dass ich Panik ausgelöst habe." Er akzeptiere, dass er für den Schaden aufkommen müsse und werde, solange er könne, dafür bezahlen. Die Geschäftsführung des Flughafens hat angekündigt, dass sie nach einer rechtskräftigen Verurteilung 500.000 Euro Schadenersatz fordern werde.
Angeklagter wegen Entziehung der Tochter vorbestraft
Bereits im März 2022 war in Stade gegen den Mann wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermittelt worden, er wurde schließlich rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt. Damals war er laut Polizei unberechtigt mit seiner Tochter in die Türkei gereist. Das Kind konnte jedoch von der Mutter wieder nach Deutschland geholt werden. Als der Vorsitzende Richter den Angeklagten am Montag bat, seine Tochter zu beschreiben, antworte er: "Die Schönheit meiner Tochter kann ich nicht mit Worten beschreiben." Auf die Frage nach ihrem jetzigen Alter sagte er, sie sei fünfeinhalb Jahre alt. Im Februar 2019 sei sie geboren worden.
Verteidigerin Anna Carlotta Bloch verhinderte eine weitere Befragung ihres Mandanten. Er werde am nächsten Verhandlungstag am 13. Mai weitere Fragen beantworten, sagte sie. Das Gericht hat neun weitere Termine bis zum 20. Juni angesetzt.