Lörrach Heute-Bluhm warnt vor Verzögerung

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Zentralklinikum - Umfrage: Was sagen Bürgermeister und Gudrun Heute-Bluhm zur Standortdebatte?

Lörrach. Der Schopfheimer Bürgermeister Christof Nitz sieht nach der Präsentation eines hydrologischen Gutachtens die Stadt Schopfheim im Wettbewerb um den besten Standort eines Zentralklinikums vor Lörrach und Rheinfelden. Wie positionieren sich Bürgermeister aus dem Rebland, dem Kandertal und weitere Politiker nun in der Debatte? Bernhard Konrad und Kristoff Meller haben nachgefragt.

Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, CDU-Kreistagsmitglied:
„Es wird  niemanden überraschen, dass ich den zentralen Standort Lörrach mit all seinen Entwicklungsmöglichkeiten bevorzuge. Er ist mehr als konkurrenzfähig.    Das hat auch das    transparente  und nachvollziehbare Verfahren gezeigt. Nun muss jeder für sich selbst abwägen, welche Argumente ihn überzeugen.

Die Entwicklung in Schopfheim könnte  einen Prozess in Gang setzen, der   das gesamte Projekt deutlich verzögert. Wir tun gut daran, im Zeitplan zu bleiben. Noch sind wir mit  unserem Verfahren zeitlich relativ weit vorne dabei. Wenn der Zug abgefahren ist, wird es schwieriger, an Landesmittel zu kommen.

Ohnehin bleibt etwa das Problem  der regionalen Grünzäsur für Schopfheim. Und: Aus meiner Sicht wurde die Situation der Menschen im Kandertal und aus dem Rebland in der Debatte bislang  nicht in gleichem Maße berücksichtigt wie die Bevölkerung des Wiesentals.“

Andreas Schneucker, Bürgermeister Binzen, CDU-Kreistagsmitglied:
„Das inhaltliche Ergebnis der Kreistagsklausur ist für mich klar. Ich bin für das Kandertal gewählt und vom Standort Lörrach überzeugt. Für mich bleibt die gute Erreichbarkeit des Klinikums für die  rund 115 000 Einwohner von Oberzentrum, Kandertal und Markgräflerland ein zentrales Kriterium. Diese sehe ich auf der überlasteten B 317 nicht gewährleistet. Ein Klinikum sollte  gebaut werden, wo die meisten Menschen wohnen.“

Wolfgang Dietz: Oberbürgermeister Weil am Rhein, CDU:
„Der Gemeinderat von Weil am Rhein hat sich mit dem Thema noch nicht   beschäftigt. Zunächst sollten alle Fakten zusammengetragen und dann sorgfältig  abgewogen werden.“  
 
Christian Renkert, Bürgermeister Kandern, CDU-Kreistagsmitglied: 
„Ich brauche kein Geheimnis daraus zu machen: Wenn ich Kanderns Bürger befragen würde, wohin sie in Zukunft lieber fahren möchten, würde für die meisten Kanderner die Fahrt wohl in Lörrach enden. Die Strecke  ist  deutlich weniger stauanfällig als nach Schopfheim mit dem Kreisel bei Steinen, weshalb ich klare Vorteile für Lörrach als künftigen Standort sehe.

Gleichwohl sollte man angesichts des neuen Schopfheimer Gutachtens zum Wasserschutzgebiet noch einmal über die Dinge drüberschauen.“
 
Christoph Hoffmann, Bürgermeister Bad Bellingen, FDP-Kreistagsmitglied:
„Bei der Diskussion um den besten Standort für das neue Zentralklinikum ist die kürzeste Fahrzeit der Rettungsdienste und Bewohner des Landkreises entscheidend, hier geht es um Leben oder Tod – gerade bei Unfällen, Schlaganfällen oder Herzinfarkt.

Darum ist der Ausbau der B 317 entscheidend – egal ob das neue Zentralklinikum in Schopfheim oder Lörrach gebaut wird. Der Kreisel bei Steinen muss während des Planungs- und Bauphase der Klinken überarbeit werden. Eine überfällige Unterführung würden auch Tausende täglicher Stauopfer sehr schätzen. Die Rettungszeiten sind jetzt schon zu lang, und die Wege werden länger werden, wenn es nur noch ein Klinikum gibt.“

Siehe auch Artikel Lutz: Lörrach bleibt vorn

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