Lörrach Tag der Inklusion in Lörrach

Gabriele Hauger
Dieses Team engagiert sich gemeinsam für den Tag der Inklusion. Foto: Gabriele Hauger

Dass Inklusion wichtig ist, ist Konsens. Dennoch gerät das Thema zuweilen aus dem Fokus. Das will nun erstmalig ein Tag der Inklusion in Lörrach ändern. Aufgegleist wurde ein abwechslungsreiches und informatives Programm. Und tags drauf lädt das Dreiländermuseum zum Inklusionstag.

Knapp 5850 Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 30 leben in Lörrach – das ist gut ein Fünftel der Bürger. Diese beeindruckende Zahl war bei der Pressekonferenz anlässlich des Tags der Inklusion am 4. Mai zu erfahren. Die Teilhabe all dieser Menschen sei der Stadt ein besonderes Anliegen, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Die Schirmherrin

Die Schirmherrin, Landrätin Marion Dammann, ergänzte dies: Nicht immer sei Behinderung beispielsweise durch Nutzung eines Rollstuhls klar sichtbar. Auch die vielen auf den ersten Blick nicht erkennbaren Behinderungen müssten wahrgenommen, die Betroffenen unterstützt werden.

Die Initiative

Auf Initiative von Alexandra Sieberer, Geschäftsführerin von direct help better future, wird daher erstmalig in Lörrach ein Tag der Inklusion ins Leben gerufen. Das breite Bündnis an Akteuren hat es sich zum Ziel gesetzt, für die volle Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu werben. Vorurteile sollen abgebaut, der Dialog gefördert werden. Man wolle „Offenheit für Neues und Fremdes wecken, für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen“, erklärte der Oberbürgermeister.

Vorurteile abbauen

Dieser Aspekt liegt auch der Landrätin besonders am Herzen. Der Tag der Inklusion solle helfen, Diskriminierungen entgegenzuwirken. Das sei gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig. „Eine inklusive Gesellschaft trägt dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, das von Toleranz, Respekt und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist.“ Chancengleichheit müsse also gefördert werden, damit sich das vorhandene und oftmals versteckte Potenzial entfalten könne. Dazu müsse auf Problemstellen aufmerksam gemacht werden. Auch dazu diene der Tag der Inklusion. Und vielleicht könne er ja zu einem Perspektivwechsel anregen.

Lob für Ehrenamt

Besonders hob die Landrätin das geleistete Ehrenamt hervor. Ihr Dank richtete sich speziell an Alexandra Sieberer. Diese erläuterte das vielfältige Engagement ihrer Institution – von der inklusiven Fußballmannschaft bis hin zu den jungst aufgestellten drei inklusiven Schaukeln. Sie freut sich über die Bereitschaft aller Akteure. „Wir haben einen tollen Tag auf die Beine gestellt“, zeigte sie sich überzeugt. „Inklusion ist eine Bereicherung – für Vereine, für Institutionen, für die ganze Gesellschaft.“ Vorbildlich sei ein Miteinander von Kindesbeinen an. „Diese Kinder leben auch später ohne Barrieren in Kopf.“

Die Kreisbehindertenbeauftragte Ulrike Krämer freute sich, dass mit diesem Tag ein klares Zeichen gesetzt werde. Sie wünscht sich mehr Sensibilisierung der Öffentlichkeit, gerade auch im Bereich Teilhabe und Barrierefreiheit. „Wir können nicht alles umbauen. Bei neuen Projekten müssen wir aber frühzeitig hinschauen.“

Verweis auf Erfolge

Die Vorsitzende des Behindertenbeirats der Stadt, Christin Boczek-Wellmann, verwies auf bisherige Erfolge wie die Schaffung eines Treppenlifts im Bad oder die Rampe an der Stadtbibliothek. Sie wünscht sich, dass Inklusion und Barrierefreiheit ganz selbstverständlich gelebt werden. Der Inklusionstag werde sicher dazu beitragen. „Wir wollen gemeinsam das Motto des Tages leben: Miteinander. Mittendrin.

Podiumsdiskussion

Eine besondere Veranstaltung dürfte die Podiumsdiskussion mit Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, unter dem Titel „Gemeinsam groß werden - Teilhabe in Kita und Schule“ werden. Sie legt das Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Bildungseinrichtungen.

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