Der irische Außenminister Micheal Martin hatte zuvor einen Anstieg von Asylsuchenden beklagt, die über die Landgrenze von dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland einreisen. An der Grenze gibt es keine Kontrollen, um die Wirtschaft nicht zu behindern und den jahrzehntelangen Nordirlandkonflikt nicht wieder aufzuheizen. Dublin zufolge kommen mehr als 80 Prozent der Asylbewerber in Irland auf diesem Weg ins Land. Martin machte für den jüngsten Anstieg teilweise die britische Ruanda-Politik verantwortlich.
Angst vor Abschiebung nach Ruanda?
Das Parlament in London hatte kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das erlaubt, irregulär nach Großbritannien eingereiste Menschen ohne Prüfung eines Asylantrags nach Ruanda abzugeben. Die Leute sollen stattdessen dort um Asyl ersuchen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Aus Angst, nach Ruanda geschickt zu werden, wichen die Leute nun nach Irland aus, mutmaßte Martin.