In den USA wird das Repräsentantenhaus voraussichtlich am Samstag über ein lange verzögertes Hilfspaket abstimmen. Für die Ukraine sind 61 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Zudem hieß es in Washington, Präsident Joe Biden solle der Ukraine "so bald wie machbar" weittragende Raketensysteme vom Typ ATACMS zur Verfügung stellen.
Beim Nato-Treffen vor zwei Wochen in Brüssel habe man sehr intensiv darüber gesprochen, "wie wir jetzt unsere Stärke zeigen können, indem wir die Ukraine mit allem unterstützen, was wir haben", sagte Baerbock. "Dazu spielen natürlich die USA eine wichtige Rolle." Deswegen habe die Bundesregierung "gegenüber den Amerikanern - und vor allen Dingen denjenigen, die das bisher noch nicht unterstützt hatten in Amerika - so stark dafür geworben, dass es weiterhin die so wichtige und intensive Unterstützung der Amerikaner gibt, mit Systemen und genau ebenso auch mit finanziellen Mitteln".
Kreml redet mögliche neue US-Militärhilfen für Ukraine klein
Nach Darstellung des Kremls werden mögliche neue US-Waffenlieferungen an die Ukraine die militärische Lage nicht verändern. "Das ist nicht dazu angetan, die Entwicklung an der Front zu beeinflussen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Es sei für alle sichtbar, dass die Situation für die Ukraine ungünstig sei, sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
Abfällig kommentierte Peskow die vom republikanischen Parlamentsvorsitzenden Mike Johnson formulierten Grundprinzipien des Hilfspakets. Ein Großteil des Geldes fließe in die US-Rüstungsindustrie, "denn die Amerikaner vergessen sich nicht", sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Zudem solle ein Teil der Hilfe nur noch auf Kredit gewährt werden. Die Ukraine werde gezwungen, "bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen", und dafür verschulde sie sich auch noch. "Das ist die bevorzugte Kolonialpolitik der USA", sagte Peskow.
Nato-Ukraine-Rat tagt
Auf Bitten der Ukraine berief Nato-Generalsekretär Stoltenberg für Freitag eine Sitzung des Nato-Ukraine-Rats ein. Es werde um den dringenden Bedarf der Ukraine an mehr Luftverteidigungssystemen und Artilleriegeschossen gehen, sagte Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. An der Tagung sollen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Verteidigungsminister der Mitgliedsstaaten teilnehmen.