Nun setzt er nach Ansicht von Anhängern und Parteifreunden im In- und Ausland (darunter Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva) wieder Akzente. Seine Bedenkzeit sei ein "Weckruf" gegen Schmutzkampagnen, gegen die Polarisierung und gegen unbegründete Attacken und Anzeigen, die die Politik in Spanien und auch in anderen Ländern zunehmend vergifteten, hieß es in der Madrider Parteizentrale der PSOE.
In seiner Rede rief Sánchez dazu auf, gegen Fake News und für mehr Fair Play zu kämpfen. Und zur "Regeneration des Systems": "Zu lange haben wir zugelassen, dass die Politik von Schlamm überzogen wird", sagte er. "Entweder wir sagen basta, oder diese Degradierung des öffentlichen Lebens wird unsere Zukunft bestimmen und uns als Land verdammen", rief er mit fester Stimme. Wenn man Meinungsfreiheit mit Verleumdungsfreiheit verwechsle, werde "diese demokratische Perversion katastrophale Folgen" haben.
"Absolute Schande"
Die Opposition konnte er mit seiner Rede unterdessen nicht überzeugen. Ganz im Gegenteil. Politiker der konservativen Volkspartei PP sprachen von einer gut inszenierten "Show". Die Regionalpräsidentin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso, die als eine der charismatischsten Figuren der konservativen Volkspartei PP gilt, bezeichnete das Vorgehen von Sánchez als "absolute Schande". Der Ministerpräsident wolle einfach "ohne jede Kontrolle" regieren.