Mischkonsum
Eine strengere Regelung empfehlen die Experten dafür, wenn Kiffen und Alkohol am Steuer zusammenkommen. Wegen dieser besonderen Gefährdung sollte bei Cannabiskonsum ein absolutes Alkoholverbot am Steuer gelten - und zwar entsprechend des bestehenden Alkoholverbots für Fahrerinnen und Fahrer in der Probezeit nach dem Führerschein-Erwerb und für unter 21-Jährige. Ordnungswidrig handelt dann, wer als Cannabiskonsument am Steuer sitzt und Alkohol trinkt oder die Fahrt antritt, obwohl er unter Wirkung alkoholischer Getränke steht.
Studien zur Wirkung
Dass Rauschmittel Folgen für die Fahrtüchtigkeit haben können, ist unbestritten. Bei Cannabis ist die Wirkung aber nicht dieselbe wie bei Alkohol. Die Experten führen in dem Bericht auch verschiedene Studien dazu an. So hätten sich im Fahrsimulator signifikante Cannabis-Beeinträchtigungen beim Spurhalten gezeigt. Sicherheitsrelevante Wirkungen treten demnach am stärksten 20 bis 30 Minuten nach dem Rauchen auf und klingen nach drei bis vier Stunden wieder ab. Dabei falle bei Konsumenten, die höchstens einmal in der Woche kiffen, die THC-Konzentration im Blut in einigen Stunden ab. Bei häufigem Konsum könne sich THC im Körper anreichern und noch Tage bis Wochen im Blut nachweisbar sein.
Tests
Die Kommission schlägt zudem vor, bei Kontrollen Speicheltests einzusetzen. So bekäme die Polizei ein Messinstrument an die Hand, mit dem sie akuten Konsum und damit ein mögliches Sicherheitsrisiko identifizieren könne. Dies diene auch der Verhältnismäßigkeit und senke Kosten und Aufwand. "Wenn ein Fahrer Anzeichen von Ausfallerscheinungen zeigt, ist in jedem Fall, also auch bei negativem Speicheltest, eine Blutprobe erforderlich."