Schwache Opposition
Modi profitiert nach Ansicht von Beobachtern zudem davon, dass die Opposition schwach und zersplittert ist. "Die indische Opposition ist seit nunmehr einem Jahrzehnt mit sich selbst beschäftigt und hat keine Strategie für diese Wahl", sagt Elias Marini Schäfer von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Neu-Delhi.
Als Modis größter Herausforderer gilt Rahul Gandhi von der Kongresspartei, die seit der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien im Jahr 1947 die meiste Zeit regiert hatte - bis sie Modi mit seiner BJP 2014 von der Macht verdrängte. Seither ist Indiens Gewicht auf der Weltbühne deutlich gestiegen. Westliche Staaten wollen angesichts eines immer aggressiver auftretenden Chinas enger mit ihm zusammenarbeiten.
Kritik an Modi
Modi habe die Macht in seinem Amt zentralisiert, die Unabhängigkeit öffentlicher Institutionen wie der Justiz und der Medien des Landes untergraben, einen Personenkult um sich selbst aufgebaut und die ideologischen Ziele seiner Partei mit rücksichtsloser Effizienz verfolgt, schrieb die Zeitschrift "Foreign Affairs" im Vorfeld der Wahl. "Es gibt keine Demokratie mehr in Indien", kommentierte kürzlich auch Kongress-Anführer Rahul Gandhi.