Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte. Er hob die Konsequenz hervor, mit der Goldschmidt nach dem Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine sein Amt als Oberrabbiner von Moskau niedergelegt und Russland den Rücken gekehrt habe. "Sie haben nie gezögert, Differenzen klar aufzuzeigen und für Ihre Haltung einzustehen", erklärte Steinmeier. Er sei dankbar, dass die Europäische Rabbinerkonferenz seit dem vergangenen Jahr ihren Sitz in München habe.
Wurzeln in Nordrhein-Westfalen
Der von seiner Familie begleitete Goldschmidt überraschte das Publikum in Aachen mit der Bemerkung, er sei Spross einer nordrhein-westfälischen Familie, die vor 250 Jahren in einem heutigen Ortsteil von Olsberg im Sauerland lebte. Er könne dort die Gräber seiner Vorfahren besuchen.
Mit dem Karlspreis wurden seit 1950 viele Staatsmänner und Persönlichkeiten geehrt, darunter Emmanuel Macron, Helmut Kohl, Tony Blair, Bill Clinton und Papst Franziskus. 2023 bekam der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Preis.
Am Rande der Verleihung gab es mehrere Demonstrationen. Bei einer Kundgebung wurde ein Transparent mit antisemitischem Inhalt gezeigt. Insgesamt seien die Veranstaltungen friedlich verlaufen, erklärte die Polizei.