Abschied von Kanderns Kommandant Höchste Ehrungen für Günter Lenke

Silke Hartenstein
Ein riesiges Foto aller Kameraden und Fahrzeuge sämtlicher Abteilungen gehörte zu den Geschenken der Kanderner Feuerwehr an Günter Lenke (Mitte); links seine Ehefrau Gerlinde und rechts der neue zweite stellvertretende Kommandant Michael Wernick. Foto: Hartenstein

Mit dem Abschied von Günter Lenke als Kommandant der Kanderner Feuerwehr geht eine Ära zu Ende. 30 Jahre hatte er das Amt inne. Weggefährten und Kameraden verabschieden ihren Kommandanten mit vielen Ehrungen und Geschenken.

„Ich sag jetzt einfach mal Tschüs mitenander, machet’s guet.“ Ganz so kurz und knapp wie Günter Lenkes Worte zu seinem Abschied als Kommandant der Kanderner Feuerwehr verlief der Abschied bei der Hauptversammlung definitiv nicht. Schließlich, so Reiner Jacob, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Lörrach, „geht in Kandern heute eine Ära zu Ende“.

30 Jahre Kommandant

Vor 50 Jahren wurde Kanderns Feuerwehr im Zuge der Gemeindereform gegründet. Seitdem gehört Lenke dazu, davon 30 Jahre als Kommandant. Bei Einsätzen ist Lenke bis November noch dabei, danach tritt er seinen Dienst „65 plus“ an.

Zu seinem Abschied als Kommandant war Wollbachs Kandertalhalle am Samstag voll bis zum letzten Platz. Vom Bezirks- und Kreisbrandmeister, vom Leiter der Integrierten Leitstelle Lörrach, vom Feuerwehrarzt, dem THW-Ortsbeauftragten und dem Leiter des Polizeipostens Markgräflerland, von Kanderns Bürgermeisterin, Stadträten, Ortsvorstehern bis zu Altbürgermeister Bernhard Winterhalter und Vertretern vier benachbarter Wehren: Alle kamen, um ihm die Ehre zu erweisen. Fünf Mal gab es für Lenke stehende Ovationen, dazu ein für ihn gedichtetes Lied, viele Präsente und hohe Ehrungen.

Höchste Ehrungen

Lenke gehörte von 2009 bis 2021 dem Vorstand des Kreisverbands an, davon elf Jahre als Vorsitzender. Nun überreichte ihm Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Jacob die höchste Ehrung des Feuerwehr-Verbands, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold.

Kreisbrandmeister Uwe Häubner erinnerte an die Stationen von Lenkes Laufbahn – unter anderem war Lenke 2004 Vorreiter bei der Gründung der First Responder Gruppe der Wehr – und überreichte ihm für 50 Jahre aktive Dienstzeit das Ehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung des deutschen Feuerwehr-Verbands.

Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner widmete sich ausführlich Lenkes Stationen im Ehrenamt und ernannte ihn im Namen der Stadt zum Ehrenkommandanten – dies hatte der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung so beschlossen. Penner sang auch mit im für diesen Abend formierten Chor: „Wir sagen Dankeschön, Stadtbrandmeister Günter Lenke.“

Erste Medaille dieser Art

Mit der „Medaille der Freundschaft“ des portugiesischen Feuerwehrverbands erhielt Lenke eine erstmals in Portugals Feuerwehrgeschichte verliehene Auszeichnung, überreicht von Jorge Pereira, Präsident der Bombeiros Voluntários de Penela. Für Lenkes Abschied war eigens eine dreiköpfige Delegation aus Penela in Portugal angereist. Seit 2019 besteht die Freundschaft, seit 2022 die Partnerschaft zwischen Kanderns und Penelas Kameraden.

Bild aller Kameraden

Die Kanderner Kameraden lüfteten ihr wohl gehütetes Geheimnis: Ihre Abschiedsgeschenke waren ein riesiges, gekonnt arrangiertes Foto der Kameraden und Fahrzeuge sämtlicher Abteilungen und ein Gutschein für eine Heißluftballonfahrt von Oberstdorf im Allgäu über die Alpen hinweg für Lenke und seine Ehefrau Gerlinde. „Die Feuerwehr stünde ohne Dich nicht so da, wie sie es jetzt tut“, stellte Lenkes neu gewählter Nachfolger Matthias Meisinger fest und lobte Lenkes Weitblick und kostenschonendes Denken.

Polizei zieht den Hut

„Wir haben schöne Erfahrungen gemacht in unserem Blaulichtjob“, sagte Peter Müller, Revierleiter des Polizeipostens Markgräflerland. Mit den Worten, er ziehe den Hut vor Lenkes Lebensleistung, schenkte Müller ihm eine Polizeimütze. Weitere Präsente und Grußworte gab es seitens der Kommandanten aus Malsburg-Marzell, Efringen-Kirchen und Bad Bellingen. Für die Kanderner Teilorte sprach Holzens Ortsvorsteher Willi Weiß: „Du hast immer ein offenes Ohr gehabt für die Belange der Abteilungen.“

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