Dem Statistischen Bundesamt zufolge waren Ende 2023 in Deutschland mit rund 46,2 Millionen so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angesichts des Fachkräftemangels kürzlich dennoch zu verstärkter Beschäftigung unter anderem von Frauen, Älteren und Ausländern aufgerufen. Deutschland brauche mehr Fach- und Arbeitskräfte, um das Potenzial "als drittstärkste Volkswirtschaft voll auszuschöpfen".
In vielen Berufsbereichen wird der Bedarf in Zukunft noch deutlich steigen. So schätzt das Statistische Bundesamt, dass bis 2049 mindestens 280.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Wegen des demografischen Wandels ist der Arbeitsmarkt in Deutschland auch auf die Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland angewiesen. In Reinigungsberufen haben heute sechs von zehn Erwerbstätigen eine Einwanderungsgeschichte, in der Gastronomie ist es fast jeder Zweite.
Umfrage: Wohnungsnot verschärft Mangel
Um die Lücke zu schließen, empfehlen die Studienautoren des Kofa, An- und Ungelernte zu qualifizieren und ausländische Fachkräfte zu rekrutieren. Außerdem seien zusätzliche Anreize nötig, um ältere Arbeitende länger in Beschäftigung zu halten.