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Basel "Contact Tracing" und Maskenpflicht als Gegenrezept

Die Oberbadische
Laut Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger befindet sich Basel in einer labilen Lage. Foto: zVg/Sabine Schneeberger

Corona: Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und Kantonsarzt Thomas Steffen sind beunruhigt über die steigenden Fallzahlen in Basel-Stadt

Basel - Über die epidemiologische Lage des Coronavirus mit steigenden Fallzahlen in Basel zeigen sich Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und Kantonsarzt Thomas Steffen derzeit beunruhigt. Beide wenden sich an die Bevölkerung mit dem Appell, weiterhin achtsam zu bleiben. Heute wurden im Stadtkanton fünf neue Fälle gemeldet;  aktuell gibt es damit 77 aktive Fälle. (Hier eine Übersicht über die aktuellen Zahlen im Dreiland.)

"Wir befinden uns in einer labilen Lage"

Der Basler Gesundheitsdirektor Engelberger lässt sich in einer Mitteilung des Gesundheitsdepartements wie folgt zitieren: „Wir befinden uns in einer labilen Lage. Die Neuinfektionen im Kanton Basel-Stadt steigen deutlich an. Gleichzeitig stellen wir in der Bevölkerung Ermüdungserscheinungen fest. Wir alle möchten unsere Normalität zurück. Diese wird es jedoch leider noch längere Zeit nicht geben.“

Bis Impfstoffe zugelassen seien, blieben nur die bekannten Hygiene- und Verhaltensregeln, um sich selbst und andere zu schützen. Davon zeuge auch die Einführung einer erweiterten Maskenpflicht, welche im Kanton Basel-Stadt ab kommendem Montag in allen Läden und Einkaufszentren und für Mitarbeiter sämtlicher Restaurationsbetriebe vorerst bis zum Jahresende gelten werde (wir berichteten).

Für die weitere regionale Bekämpfung der Pandemie stünden weiterhin Hygienemaßnahmen, Schutzkonzepte in Betrieben, Rachenabstrich-Tests (PCR-Tests) bei Verdacht auf Infektionen und das Contact Tracing im Vordergrund, berichtet Engelberger.

Um den Verlauf und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in der Region besser zu verstehen und verlässliche wissenschaftliche Grundlagen zu erhalten, beteilige sich das Gesundheitsdepartement gemeinsam mit der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft an einer Langzeitstudie, die das schweizerische Tropen- und Public Health Institute derzeit durchführe. Die Studie enthält laut Mitteilung einen Antikörpertest- und einen digitalen Befragungsteil zu den Auswirkungen auf die Lebensumstände. In diesen Tagen würden weitere Einladungen zur Teilnahme am Antikörpertestteil an zufällig ausgewählte Personen in den beiden Basel zugestellt. Das Gesundheitsdepartement bittet alle Angeschriebenen, an dieser Studie teilzunehmen.

Ansteckungsquellen sind breit gestreut

Kantonsarzt Thomas Steffen erklärt zudem: „Aus unserem Contact Tracing erkennen wir, dass die Ansteckungsorte nach wie vor breit gestreut sind, überall auftreten können und alle Generationen betreffen.“

Meist seien das familiäre Umfeld, Freizeitsituationen und die Rückkehr aus einem vom Schweizer Bund ausgewiesenen Risikoland die häufigsten Ansteckungsgründe, hält der Basler Arzt fest.

In den kommenden vom Virus geprägten Tagen bestünde das Bedürfnis nach Sicherheit. Steffen erläutert dazu, wann das Durchführen von Abstrichen sinnvoll sei.

„Natürlich sind Tests eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen ein Wiederaufflammen der Pandemie. Ein Abstrich bei Personen ohne Krankheitssymptome wird jedoch nicht empfohlen, wenn keine spezifischen Gründe vorliegen. Tests sind eine Momentaufnahme, die Situation kann sich danach laufend verändern“, betont der Gesundheitsexperte. Ein negatives Ergebnis könne nicht ausschließen, dass eine Person danach ansteckend werde und den Virus weiterverbreite.

Stichprobe zur Umsetzung von Schutzkonzepten

Ein wichtiger Teil im Kampf gegen die Pandemie sind weiterhin die Schutzkonzepte in diversen Lebenssituationen. Interdepartementale Teams haben bisher im Kanton Basel-Stadt 1722 Stichprobenkontrollen von Schutzkonzepten durchgeführt: 175 auf Baustellen, 1547 in diversen Betrieben wie Coiffeur-Geschäften, Lebensmittelläden, Gastronomiebetrieben, Blumenläden oder Museen. Die Mängel, welche die Kontrolleure antrafen, waren meist kleinerer Art.

Mängel werden protokolliert und im Rahmen einer Nachkontrolle nochmals überprüft. Bis zum 19. August 2020 mussten 14 vorübergehende Betriebsschliessungen verfügt werden. Die betroffenen Betriebe sind nach Nachbessern der Schutzkonzepte inzwischen wieder geöffnet.

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