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Basel Basel steht in den Startlöchern

Michael Werndorff
Die Schweiz bereitet sich auf die Corona-Impfung vor; derweil gibt es noch offene Fragen, was Qualität und Sicherheit angehen. Foto: Die Oberbadische

Impfzentrum: Basel-Stadt nimmt Messehallen ins Visier / 40 000 Menschen zählen zur Risikogruppe

Basel - Während in einigen Ländern die Corona-Impfung bereits angeboten wird, müssen sich die Bürger im Dreiland noch gedulden. Derweil geht es mit den Planungen zur Einrichtung von Impfzentren voran. In Basel sind die Messehallen ein möglicher Standort.

Die Uhr tickt: Schon bald soll in der EU ein erster Impfstoff zugelassen werden. Im Landkreis Lörrach wird das Impfzentrum als eines von 59 Kreiszentren in Baden-Württemberg im Lörracher Impulsiv-Freizeitcenter eingerichtet. Ab dem 15. Januar will man bereit sein. Dann könnten dort bis zu 800 Impfungen täglich erfolgen (wir berichteten).

In Basel-Stadt hat der Kanton das Messezentrum im Blick. Das eigne sich aufgrund der vorhandenen technischen Infrastruktur als Impfzentrum, erklärte Kantonsarzt Thomas Steffen dieser Tage. Ob die Wahl letztlich auf die Messehallen fallen wird, will der Kanton diese Woche bekannt geben, wie von Pressesprecherin Anne Tschudin auf Anfrage unserer Zeitung zu erfahren war.

Derweil spricht alles für ein großes Zentrum, denn: Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech ist auf eine durchgängige Kühlkette von minus 70 Grad angewiesen. Dezentrale Impfungen im großen Umfang seien erst mit einem Vakzin möglich, das weniger aufwendige logistische Bedingungen erfordere, wie Steffen sagte.

Basel-Stadt will im Januar bereit sein

Der Landkanton setzt ebenfalls auf ein Zentrum, während der Aargau laut SRF-Informationen noch unschlüssig ist und überlegt, über bestehende Strukturen die Einwohner zu impfen.

Basel-Stadt will im Januar bereit sein, sollte der Impfstoff bis dahin zugelassen und ausgeliefert werden. Dann sollen zunächst Menschen geimpft werden, welche zur Risikogruppe zählen. Das sind allein in Basel rund 40 000 Menschen.

Bis dahin wird aber noch Zeit vergehen, schließlich muss das Vakzin noch geprüft und dann zugelassen werden. Der Leiter des Bereiches Zulassung beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic, Claus Bolte, hat noch Klärungsbedarf vor der Zulassung. Dies sagte er jetzt in einem Interview mit dem „SonntagsBlick“. Zwar würden sich die Konzerne Pfizer/Biontech, Moderna und Janssen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen befinden. „Bei einigen Punkten besteht Klärungsbedarf zur Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit“, betonte Bolte aber.

Es fehlen noch zuverlässige Daten

Besonders bei den Altersgruppen der über 65-Jährigen und der Zwölf bis 18-Jährigen fehlten noch zuverlässige Daten, hieß es. „Und wir wissen noch immer zu wenig, wie Personen mit Vorerkrankungen und Risikopatienten auf die Impfstoffe reagieren.“ Wenn die Risiken für vorerkrankte oder ältere Menschen nicht klar benannt werden könnten, müsste die Behörde von einer Zulassung für diese Bevölkerungsgruppen absehen, wie weiter zu erfahren war.

Damit würde aber der Schweizer Impfplan, der die Impfung für besonders vulnerable Personen an vorderster Stelle vorsieht, gefährdet, machte Bolte deutlich.

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