Basel Turmbau zu Basel

Michael Werndorff
 Foto: Visualisierung: zVg/Roche

Arealentwicklung: Roche will weiter in die Höhe wachsen / Drittes Hochhaus möglich

Basel - Das Pharmaunternehmen Roche hat sein überarbeitetes Konzept für die Entwicklung des Südareals an der Grenzacherstraße vorgestellt. Der Pharmariese erwägt in Basel den Bau eines dritten Hochhauses mit einer Höhe von bis zu 221 Metern. Damit soll das bisherige Ensemble „architektonisch optimal ergänzt werden.“

Weg von mehreren niedrigen Gebäude hin zu einem dritten Turm, der attraktive Arbeitsplätze und mehr Raum bieten soll für eine zusammenhängende Grünfläche. So lässt sich die überarbeitete Vision zusammenfassen, die den Medienvertretern gestern im Auditorium von Bau 1 präsentiert wurde. „Weniger ist mehr“, kommentierte Standortleiter Jürg Erismann die aktualisierten Pläne für die Modernisierung des am Rhein gelegenen Areals. Es sei ein klares Bekenntnis zum Standort Basel.

Zusammenhängende Grünfläche schaffen

Nach dem Bezug des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums im Nordareal im Jahr 2023 werden die alten Laborgebäude an der Solitudepromenade, die laut Roche nicht mehr den heutigen Anforderungen an nachhaltige, erdbebensichere und moderne Arbeitsplätze entsprechen, leerstehen. Das Pharmaunternehmen plant, sie durch eine großzügige Grün- und Freifläche mit einer lockeren Bebauung zu ersetzen. Der Beginn des Rückbaus ist nach 2023 vorgesehen. Stehen- bleiben werden lediglich der 178 Meter hohe Bau 1 aus dem Jahr 2015 und der architektonisch wertvolle Sitz der Konzernleitung aus dem Jahr 1937.

Im Park sollen ein Empfangsgebäude sowie ein drittes Bürohochhaus entstehen, welches sich in der Höhe und Form an den bereits errichteten Gebäuden Bau 1 und Bau 2 orientiert. Der visuelle Dreiklang aus den drei abgetreppten Hochhäusern soll den Mittelpunkt des Standortes bilden. Neben den Gebäuden soll eine Tiefgarage mit modernster Ladeinfrastruktur für E-Mobilität entstehen, die ausschließlich für Fahrräder und E-Autos nutzbar sein wird. Dies unterstreiche die große Bedeutung der Nachhaltigkeit für Roche, sagte Erismann.

Mehr zum Thema: Bekenntnis zum Standort

„Die aktualisierte Vision für den Ausbau des Südareals bietet uns die Möglichkeit, den Bau moderner Arbeitsplätze mit einer substanziellen Erweiterung der Grünfläche am Rheinufer sowie der Umgestaltung der Solitudepromenade zu vereinbaren“, erklärte der Standortleiter. Man sei fest davon überzeugt, dass Innovation insbesondere im persönlichen Austausch entstehe.

Grundlage für das weitere Verfahren

„Deshalb werden wir sehr attraktive Büroarbeitsplätze im Herzen der Stadt zur Verfügung stellen, die den Ansprüchen an eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeit und an eine moderne Arbeitsumgebung gerecht werden“, ergänzte er.

Die von Roche in Zusammenarbeit mit dem Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron weiterentwickelten Pläne dienen als Grundlage und Visualisierung für das weitere Verfahren. Es gehe nicht um ein konkretes Projekt, wie es weiter hieß.

Zur Realisierung des dritten Hochhauses soll es erst dann kommen, wenn Bedarf bestehe, verwies Erismann auf eine strategische Flexibilität. Für den Standort Basel wolle man die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherstellen.

Gegen den Abbruch der Büro- und Laborgebäude auf dem Südareal wehrt sich der Denkmalrat. Er beantragte, zwei vom Abbruch bedrohte Bauten auf dem Basler Südareal von Roche unter Schutz zu stellen. Man sei mit dem Denkmalrat im Gespräch, sagte Erismann, ohne weitere Details nennen zu wollen.

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